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Silvio Berlusconi ist gestorben

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Silvio Berlusconi ist gestorben

12.06.2023, 11:12 Uhr
· Online seit 12.06.2023, 10:39 Uhr
Der ehemalige italienische Ministerpräsident und Medienmogul Silvio Berlusconi ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Der Milliardär hatte in den vergangenen Jahrzehnten die Politik in Italien wie kein zweiter bestimmt, zugleich aber auch extrem polarisiert.

Quelle: CH Media Video Unit / Ramona De Cesaris

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Silvio Berlusconi ist am Montagmorgen im Krankenhaus San Raffaele in Mailand gestorben, bestätigte ein Sprecher die Berichte italienischer Medien. Der ehemalige Ministerpräsident, Vorsitzende der Forza Italia und Medienmogul wurde 86 Jahre alt. Er sei bereits am Freitag ins Spital eingeliefert worden, berichtet der «Corriere della Sera».

Schon im April länger im Spital

Berlusconi wurde erst vor kurzer Zeit in der Mailänder Klinik behandelt. Er kam Anfang April wegen einer Lungenentzündung in das Krankenhaus und wurde auch wegen einer chronischen Leukämie behandelt. Rund zwei Wochen lag er auf der Intensivstation. Nach insgesamt 45 Tagen konnte er das Krankenhaus verlassen.

Der Milliardär hatte in den vergangenen Jahrzehnten die Politik in Italien wie kein zweiter bestimmt, zugleich aber auch extrem polarisiert. Die bekannte italienische Zeitung Repubblica titelte entsprechen: «Das Ende einer Ära.»

Kontrovers wie kein Zweiter

Berlusconi wurde am 29. September 1936 geboren, war zunächst Geschäftsmann und stand seit 1994 insgesamt vier Regierungen in Italien als Ministerpräsident vor. Er bestimmte die Geschicke des Landes mehr als zwei Jahrzehnte mit und war zeitlebens umstritten, wurde aber von vielen auch bewundert.

Für den früheren Regierungschef Mario Monti war Berlusconi der «Vater aller Populisten», er selbst nannte sich einmal «Jesus Christus der Politik». Immer wieder gab es Vorwürfe von Interessenkonflikten zwischen seinem Amt und dem von ihm kontrollierten Medienimperium Mediaset. Auch musste er sich zahlreichen Gerichtsprozessen stellen.

Im Zusammenhang mit einer Strafe wegen Steuerhinterziehung wurde er 2013 aus dem Parlament ausgeschlossen und durfte in den folgenden Jahren keine öffentlichen Ämter ausüben. Er klagte dagegen vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Zuletzt war er Abgeordneter im Senat, der kleineren der zwei Parlamentskammern in Rom.

Comebacks trotz Skandale

Im März 2015 wurde er im «Bunga-Bunga»-Prozess um Sex mit minderjährigen Prostituierten und Amtsmissbrauch in letzter Instanz freigesprochen. Auch ein Folgeverfahren wegen Zeugenbestechung endete mit einem Freispruch. Seiner Beliebtheit bei vielen Italienern taten die Konflikte mit dem Gesetz aber keinen Abbruch.

Im Zuge der Finanzkrise hatte er 2011 endgültig als Ministerpräsident abtreten müssen. Immer wieder versuchte er das politische Comeback für ein Spitzenamt. Doch die rauschende Rückkehr auf die ganz grosse Bühne gelang dem «Cavaliere» nicht – auch sein letzter Traum, Staatspräsident zu werden, platzte Anfang 2022.

Immer wieder gesundheitliche Probleme

Gesundheitlich hatte Berlusconi in seinen letzten Jahren immer wieder grosse Probleme: 2016 wurde er am Herz operiert, 2020 musste er wegen einer Corona-Infektion und einer Lungenentzündung ins Krankenhaus. Auch 2022 wurde er wegen einer Harnwegsinfektion stationär behandelt. Bereits 1997 wurde er wegen eines Tumors an der Prostata operiert. Schon seit mehreren Jahren hatte er zudem einen Herzschrittmacher. Zuletzt wurde bekannt, dass er an chronischer Leukämie leidet.

Seine Forza Italia, die er bei den Parlamentswahlen 1994 aus dem Stand zur grössten Partei gemacht hatte, schrumpfte im Stiefelstaat immer weiter zusammen. Das lag auch daran, dass Berlusconi kaum politische Erben zuliess und Forza Italia immer mit seinem Namen verbunden war. Immerhin schaffte sie es als kleiner Partner von Giorgia Meloni im Herbst 2022 noch mal in die Regierung.

Auch privat sorgte Berlusconi stets für Schlagzeilen. Der zweimal geschiedene Politiker hinterlässt fünf Kinder und viele Enkel. Zuletzt war er mit der Forza-Italia-Abgeordneten Marta Fascina zusammen, die mehr als 50 Jahre jünger war als Berlusconi.

 (jaw/sda)

+++ Update folgt +++

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veröffentlicht: 12. Juni 2023 10:39
aktualisiert: 12. Juni 2023 11:12
Quelle: Today-Zentralredaktion

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