Die sozialistisch geführte Koalitionsregierung Spaniens bereitet gerade ein Gesetz vor, das Frauen über 16 Jahren Abtreibungen ohne Zustimmung ihrer Eltern erlauben soll. Seit 2015 müssen 16- und 17-Jährige für Abtreibungen die Erlaubnis der Erziehungsberechtigten einholen. Das soll sich nun ändern.
Ausserdem ist eine dreitätige Bedenkzeit vor jedem Schwangerschaftsabbruch vorgesehen. Auch diese soll abgeschafft werden, wie "The Guardian" berichtet. Nächste Woche kommt der Entwurf vor das spanische Kabinett.
Fünf Tage Menstruationsurlaub pro Monat
Ausserdem arbeitet die Regierung an einem Gesetz, das Menstruationsurlaub erlauben soll. Bis zu fünf Tage Urlaub pro Monat sollen bei schmerzhaften und unregelmässigen Perioden möglich sein. Nach Angaben der Spanischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe leidet ein Drittel der Frauen unter schmerzhafter Menstruation.
«Wenn es sich um ein Problem handelt, das medizinisch nicht gelöst werden kann, halten wir eine vorübergehende Krankschreibung für sehr sinnvoll», erklärte Ángela Rodríguez, Staatssekretärin für Gleichstellung, im März gegenüber "El Periódico".
Ab wann ist eine Periode «schmerzhaft»?
Es sei wichtig zu klären, was eine schmerzhafte Periode ist. «Wir sprechen nicht von leichtem Unwohlsein, sondern von ernsthaften Symptomen wie Durchfall, Fieber und starken Kopfschmerzen.»
Diese Karte muss nun also vielleicht aktualisiert werden:
Wie viele Tage #Menstruationsurlaub gibts?
— KATAPULT Magazin (@Katapultmagazin) October 23, 2020
🎻 Japan: nicht festgelegt
🎂 Südkorea: 1 T/Mon.
🥃 Taiwan: 3 /Jahr
🥊 Indonesien: 2 Tage/Mon.
🎨 Sambia: 1 T/Mon.
🌽 Mexiko: 1 T, scheinbar nur am Bundesgericht.
🔧 In 3 Provin. Chinas.
🥣 In manchen Firmen.
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Andere Teile des Gesetzentwurfs sehen vor, die Mehrwertsteuer auf Menstruationsprodukte abzuschaffen. Im vergangenen Jahr gehörten einige Kommunalverwaltungen in Spanien zu den ersten in Westeuropa, die Regelschmerzen anerkannten und ihren Angestellten Menstruationsurlaub anboten. Die Stadtverwaltung von Girona in Katalonien erklärte, man wolle damit «das Tabu beseitigen, das im Zusammenhang mit der Menstruation und den Schmerzen, unter denen manche Frauen leiden, besteht».