Besonders gut läuft das Geschäft in Asien und in den USA. «Nicht nur China boomt, auch in den USA sehen wir fantastische Wachstumszahlen. Allein im April hat unser Umsatz dort gegenüber dem Vor-Covid-Jahr 2019 um 38 Prozent zugenommen», fügte er an. Und die Nachfrage sei auf allen Preisstufen «ausserordentlich gross».
Bei einigen Modellen von Omega, Breguet und Blancpain gebe es Wartelisten bis weit ins nächste Jahr und auch bei Tissot sei ein Modell nahezu ausverkauft. Er verneinte gleichzeitig die Frage, ob Swatch es verpasst habe, die Produktion rechtzeitig hochzufahren:
«Nein, selbstverständlich nicht, aber wenn wir wegen Covid die Sicherheitsabstände sowie die anderen Sicherheitsmassnahmen in der Produktion einhalten - und dies tun wir -, dann sinkt die Kapazität massiv.» Es sei bei der Swatch Group auch eine Tradition, immer genügend Lager zu besitzen. Doch wenn die Nachfrage nach gewissen Produkten explodiere, reiche auch das nicht aus, so Hayek.
Negative Wechselkurseffekte
Er bestätigte gleichzeitig Aussagen von Mitte März, wonach es das Ziel sei, im laufenden Jahr mit dem Umsatz so nahe wie möglich an des Niveau aus dem Jahr 2019 heranzukommen. Er betonte dabei, dass dies in Lokalwährungen gemeint sei, denn der Währungseinfluss sei gegenüber 2019 derzeit sehr negativ.
Befragt, ob seine Aussage noch realistisch sei, wonach er enttäuscht wäre, käme der Betriebsgewinn 2021 nicht wie 2019 auf über 1 Milliarde Franken zu liegen, meinte er: «Schauen Sie, wenn ab dem Sommer die Leute wieder reisen können und überall in Europa die Läden wieder offen sind, erwarten wir auch hier einen massiven Nachfrageanstieg. Die zweite Jahreshälfte verspricht weit über dem Niveau von 2019 zu liegen, und das bei einer viel tieferen Kostenbasis. Wir haben unsere Fabriken bereits darauf vorbereitet. Im Juli, August und September werden wir nochmals einen deutlichen Schub erleben.»