Twitter hat wie angekündigt mit dem Entfernen der kostenlosen Verifikationshäkchen angefangen. Die Häkchen wurden früher kostenlos an Prominente und relevante Personen vergeben.
Jetzt haben nur noch zahlende Abo-Kunden des Kurznachrichtendienstes das gleich aussehende Symbol in ihren Profilen - aber ohne echte Überprüfung ihrer Identität.
Hochstaplern Tür und Tor geöffnet
Unter den Prominenten, deren Accounts am Donnerstag ohne das weisse Häkchen auf blauem Hintergrund dastanden, waren Fussball-Star Cristiano Ronaldo, die Schauspielerin Halle Berry sowie zahlreiche Musiker wie Lady Gaga, Beyoncé, Shakira und Justin Timberlake.
Jetzt könne sich jeder für sie ausgeben, kritisierte schon vorab die Sängerin Dionne Warwick, deren Account ebenfalls das Verifikations-Häkchen verlor. Die Symbole waren eingeführt worden, damit Nutzer sicher sein konnten, dass sich niemand etwa für Prominente, Politiker oder Sportler ausgibt.
The way Twitter is going anyone could be me now. The verification system is an absolute mess. https://t.co/bqESzaAhL1
— Dionne Warwick (@dionnewarwick) April 18, 2023
Musk zahlt Stephen King das Abo
Andere Promi-Accounts behielten die weissen Häkchen auf blauem Grund, darunter der Basketballstar LeBron James und der Schriftsteller Stephen King. Beide hatten es im Vorfeld abgelehnt, zu bezahlen.
You’re welcome namaste 🙏
— Elon Musk (@elonmusk) April 20, 2023
Twitter-Besitzer Elon Musk erklärte dazu, er bezahle persönlich für einige Profile. Dem Technologie-Blog «The Verge» zufolge lehnte James das Angebot von Twitter ab, die Abo-Kosten zu übernehmen. Der Haken blieb zunächst trotzdem. King legte Wert auf die Feststellung, dass er kein Abo-Kunde sei. «Gern geschehen», twitterte Musk zurück.
Zugleich behielten unter anderem Rihanna und Taylor Swift ihre Verifikations-Symbole. Beide äusserten sich nicht dazu, auf welcher Grundlage. Ansonsten geben sich Nutzer mit den Häkchen oft als Fans von Elon Musk zu erkennen.
Musk hatte das Häkchen auf dem Kieker
Der Tech-Milliardär hatte nach seinem Kauf von Twitter für rund 44 Milliarden Dollar verlauten lassen, das Verfahren zur Vergabe der Häkchen sei «korrupt» gewesen. Deswegen sollten nun alle dafür bezahlen. Viele Prominente kündigten an, dass sie kein Abo bei Musks Twitter abschliessen werden.
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Bei Twitter brachten Werbeeinnahmen traditionell den Grossteil des Geschäfts ein. Nach der Übernahme durch Musk gab es eine Abwanderung von Anzeigenkunden. Er hofft nun stärker auf Abo-Erlöse von Nutzern und Unternehmen. Das Häkchen-Symbol zum Teil eines Abos zu machen, gehört zu dem Plan.
Bei dem neuen Modell gibt es eine tatsächliche Verifikation nur für Unternehmen. Sie sollen für ihr goldgelbes Häkchen aber auch deutlich mehr Geld bezahlen: 950 Euro (934 Franken) pro Monat statt der 9,52 Euro (9,35 Franken) für einzelne Nutzer.
(osc mit Material der sda)