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U-Boot bei «Titanic» seit mehr als 24 Stunden verschollen

Rettungsversuch

U-Boot bei «Titanic» seit mehr als 24 Stunden verschollen

20.06.2023, 11:07 Uhr
· Online seit 20.06.2023, 07:31 Uhr
Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit: In der Nähe des «Titanic»-Wracks im Atlantik suchen Rettungskräfte nach fünf Vermissten in einem verschollenen U-Boot. Das Boot wird bereits seit mehr als 24 Stunden vermisst.

Quelle: CH Media Video Unit / Ramona De Cesaris

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Das Unternehmen «Oceangate Expeditions» bringt gelegentlich Privatleute für 250'000 Dollar pro Person zum Wrack der 1912 gesunkenen «Titanic», die am Grund des Ozeans in 3800 Meter Tiefe liegt. Die fünf Vermissten in dem Boot hatten den Tauchgang am Sonntagmorgen von seinem Heimathafen St. John's auf der kanadischen Insel Neufundland begonnen. Die Besatzung des Begleitschiffs «Polar Prince» habe nach etwa einer Stunde und 45 Minuten den Kontakt verloren.

Sauerstoff reiche für 96 Stunden

Nun gehe es zunächst darum, das Tauchboot an der Wasseroberfläche oder in der Tiefe des Ozeans aufzuspüren, sagte Kommandant John Mauger von der US-Küstenwache in Boston. Der Sauerstoff in dem knapp sieben Meter langen Tauchboot «Titan» reiche nach Betreiberangaben für 96 Stunden, «wir gehen davon aus, dass derzeit zwischen 70 und 96 Stunden verfügbar sind», sagte Kommandant Mauger. «Wir setzen alle verfügbaren Mittel ein, um sicherzustellen, dass wir das Schiff lokalisieren und die Menschen an Bord retten können», sagte Mauger weiter. Das Unternehmen «Oceangate Expeditions» bestätigte, dass Menschen an Bord seien. «Wir prüfen und mobilisieren alle Optionen, um die Besatzung sicher zurückzubringen», zitierte die britische BBC aus einer Mitteilung.

Rettungsaktion

Dafür würden mehrere Flugzeuge und Schiffe sowie Bojen mit Sonar an Bord eingesetzt, die Geräusche in einer Meerestiefe von bis zu knapp 4000 Meter erfassen können. Erst wenn der genaue Ort des Bootes klar sei, könne eine mögliche Rettung angegangen werden. Bei der Rettungsaktion arbeitet die US-Küstenwache mit kanadischen Einsatzkräften und privaten Booten und Handelsschiffen an der vermuteten Stelle rund 1500 Kilometer östlich der US-Metropole Boston zusammen. Der Ozean-Forscher Robert Blasiak vom Stockholm Resilience Centre wies auf die schwierigen Bedingungen im Suchgebiet hin. «Der Ozean ist im Durchschnitt vier Kilometer tief, dieses U-Boot befindet sich also in grosser Tiefe», sagte Blasiak der BBC. Licht dringe höchstens einen Kilometer weit in die Meeresoberfläche ein, es sei also stockfinster bei gleichzeitig erheblichem Wasserdruck. «Wir wissen, wo die «Titanic» ist, aber wir wissen nicht, wo das Tauchboot ist. Es könnte also sein, dass es bei weitem nicht so tief ist, und darauf sollten wir alle zum jetzigen Zeitpunkt hoffen.»

Mehrere mögliche Szenarien 

Der U-Boot-Experte Alistair Greig vom University College London nannte im BBC-Gespräch mehrere mögliche Szenarien des Vorfalls. Bei einem Strom- oder Kommunikationsausfall könne es sein, dass das Tauchboot zur Oberfläche getrieben würde. Deutlich schlechter wäre die Lage, sollte der Rumpf beschädigt worden sein und es ein Leck geben. «Dann ist die Prognose nicht gut», sagte Greig. Schwierig wäre es auch, wenn das Tauchboot nicht mehr aus eigener Kraft vom Meeresboden aufsteigen könne. «Auch wenn das Tauchboot möglicherweise noch intakt ist, gibt es, wenn es tiefer als 200 Meter ist, nur sehr wenige Schiffe, die so tief vordringen können, und schon gar keine Taucher», sagte der Experte. Und selbst wenn sie es könnten, bezweifle ich sehr, dass sie an der Luke des Touristentauchboots fest machen könnten."

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(red. / sda)

veröffentlicht: 20. Juni 2023 07:31
aktualisiert: 20. Juni 2023 11:07
Quelle: sda

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