Das teilte der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, in der Nacht zu Freitag unter Berufung auf Informationen der ukrainischen Atomaufsichtsbehörde mit. Dies gefährde laut Kiew «die Häuser und Familien des Betriebspersonals, das die nukleare und radioaktive Sicherheit» des ehemaligen AKW gewährleiste sowie weitere Rotationen der Angestellten. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig bestätigen.
In der Kleinstadt Slawutytsch mit rund 25'000 Einwohnern, die sich ausserhalb der Sperrzone befindet, leben viele Menschen, die im nahe gelegenen ehemaligen Kernkraftwerk Tschernobyl arbeiten.
Generaldirektor Grossi habe sich besorgt über diese Entwicklung gezeigt, hiess es in der Mitteilung weiter. Erst vor wenigen Tagen habe das technische Personal des ehemaligen Atomkraftwerks nach fast vier Wochen Arbeit ohne Schichtwechsel in seine Häuser in Slawutytsch gehen und sich ausruhen können. Die IAEA wolle die Situation weiter genau verfolgen, sagte Grossi.
Zu den Flächenbränden hiess es in der Mitteilung weiter, Experten der IAEA teilten die Einschätzung der ukrainischen Kollegen, dass es deswegen keine erheblichen radiologischen Bedenken gebe.
Russische Truppen hatten das Gelände um das AKW Tschernobyl vor rund einem Monat unter ihre Kontrolle gebracht. Dort kam es 1986 zum schwersten Atomunglück in der Geschichte der zivilen Nutzung der Kernkraft.