Oklahoma hat Benjamin Cole am Donnerstag durch die Todesspritze hingerichtet. Cole hatte seine neun Monate alte Tochter Brianna Victoria Cole im Jahr 2002 ermordet. Die Verteidiger hatten argumentiert, der 57-Jährige leide an Schizophrenie und sei psychisch schwer krank. Der Fall wirft wieder Fragen zur Todesstrafe auf: Etwa die, wie die Strafe auf psychisch Kranke angewandt werden soll.
Der Mord an der kleinen Brianna
Cole wurde laut Generalstaatsanwaltschaft des brutalen Mordes an Brianna im Dezember 2002 für schuldig befunden. Er tötete sie, weil ihre Schreie ihn beim Spielen eines Videospiels unterbrachen. Cole packte die Knöchel seiner Tochter, während sie auf dem Bauch lag und drückte sie an ihren Kopf. Er brach ihr so die Wirbelsäule und liess sie verbluten, wie aus einer Erklärung hervorgeht. Cole kehrte dann zu seinem Videospiel zurück, während seine Tochter starb. Dies berichtet «CNN».
Cole gab in einem Geständnis zu, die tödlichen Verletzungen seiner Tochter zugefügt zu haben, wie es in seinem Gnadengesuch heisst. Er sagte der Polizei, er werde seine Taten für den Rest seines Lebens bereuen.
Tante ist erlöst, der Anwalt enttäuscht
Briannas Tante dankte dem Staat für die Vollstreckung des Urteils und dafür, dass er ihrer verstorbenen Nichte Gerechtigkeit widerfahren liess. «Sie starb einen schrecklichen Tod», sagte die Tante laut «CNN» und fügte hinzu: «Und er kommt glimpflich davon, bekommt eine kleine Spritze in den Arm und schläft in seinem Tod ein. Er hat Brianna nicht die Chance gegeben, jemals erwachsen zu werden.»
Coles Anwalt bezeichnete ihn in einer Erklärung als «schwer psychisch kranken Menschen, dessen Schizophrenie und Hirnschäden» dazu führten, dass er seine Tochter ermordete. Zum Zeitpunkt seines Todes war Cole «in eine Welt der Wahnvorstellungen und der Dunkelheit abgerutscht», so der Anwalt. Er sei oft nicht in der Lage gewesen, mit dem Anwalt auf sinnvolle Weise zu interagieren. Ihm habe das rationale Verständnis dafür gefehlt, warum der Staat Oklahoma ihm das Leben nahm.
Weitere Hinrichtung in den nächsten Jahren geplant
Der Oberste Gerichtshof der USA lehnte am Mittwoch Coles Antrag auf einen Aufschub der Hinrichtung ab. Coles Anwälte hatten ausserdem erfolglos bei einem Berufungsgericht des Bundesstaates beantragt, den Gefängnisdirektor zu einer Überprüfung zu verpflichten.
Cole ist der zweite Todestraktinsasse, der in einer Serie von mehr als zwei Dutzend Exekutionen hingerichtet wird, die der Staat Oklahoma bis zum Jahr 2024 durchführen will – eine Serie, die Kritiker angesichts der Geschichte des Staates mit verpfuschten tödlichen Injektionen verurteilt haben.