Der Nationale Sicherheitsrat teilte mit, damit werde sich die humanitäre Hilfe der USA in Afghanistan und für afghanische Flüchtlinge in der Region im laufenden Jahr auf insgesamt fast 474 Millionen Dollar belaufen. Der Sicherheitsrat machte deutlich, dass die Unterstützung nicht über die Regierung der militant-islamistischen Taliban, sondern über unabhängige humanitäre Organisationen geleistet werde.
Das Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen hatte am Montag vor einer sich dramatisch zuspitzenden Hungerkrise gewarnt. In einem WFP-Bericht hiess es, von November an werde mehr als die Hälfte der Bevölkerung des Landes nicht ausreichend zu essen haben. Gründe für den Anstieg seien eine anhaltende Dürre, der Zusammenbruch öffentlicher Dienstleistungen, eine schwere Wirtschaftskrise und steigende Lebensmittelpreise in dem Land.
Der US-geführte Einsatz in Afghanistan war vor knapp zwei Monaten mit dem Abzug der letzten Soldaten zu Ende gegangen. Bereits Mitte August hatten die Taliban wieder die Macht in Afghanistan übernommen. Internationale Hilfs- und Entwicklungsgelder wurden seither zu einem grossen Teil eingestellt, im Ausland geparkte Reserven der afghanischen Zentralbank eingefroren.