Das entspricht einem Anstieg um 42 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Zahlen gehen aus einer Auswertung von Regierungsdaten hervor, die die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft UHY Hacker Young am Montag veröffentlichte.
Die höheren Kosten bedeuten den Angaben zufolge eine weitere Belastung der britischen Wirtschaft, die bereits von den Pandemie-Folgen sowie von einem Fachkräftemangel, der durch schärfere Einreiseregeln nach dem Brexit ausgelöst wurde, getroffen ist. Die Einfuhr sei angesichts deutlich höherer Bürokratie zudem komplizierter und aufwändiger geworden. «Britische Unternehmen haben nicht genügend Zeit oder Hilfe erhalten, um sich auf die Kosten des Brexits oder die Unmengen an Papierkram vorzubereiten», sagte UHY-Expertin Michelle Dale.
Hauptgrund für die deutlich höheren Zollgebühren sind demnach die sogenannten Ursprungsregeln («rules of origin»). Dies bedeutet, dass Zölle auf Waren aus der EU fällig werden, die ursprünglich ausserhalb der Gemeinschaft hergestellt wurden oder ausserhalb hergestellte Bestandteile haben.
Von Oktober an drohen der Analyse zufolge weitere Probleme beim Handel mit der EU, weil dann ein neues Importverbot für verschiedene Lebensmittel wie gekühltes Hackfleisch greift. Die Folge könnten lange Warteschlangen an den Grenzen sein, warnten die Wirtschaftsprüfer.