Aargau/Solothurn

Aargauerin erklimmt das «Matterhorn von Nepal»

Hoch hinaus

Aargauerin erklimmt das «Matterhorn von Nepal»

31.01.2023, 15:31 Uhr
· Online seit 30.01.2023, 20:57 Uhr
Die Bergsteigerin Gentiana Zyba aus Spreitenbach erzählt von ihrer bislang grössten Expedition: Dem Erklimmen des knapp 7000 Meter hohen Ama Dablam in Nepal.

Quelle: ArgoviaToday / Severin Mayer

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Vor drei Monaten war Gentiana Zyba, Bergsteigerin aus Spreitenbach, mitten in ihrer bislang grössten Expedition: Sie erklomm den Ama Dablam in Nepal. Drei Wochen, mehrere Etappen und knapp 7000 Höhenmeter. «Das war schon imposant. Wenn man sich das so vorstellt: Allein das Basecamp war auf knapp 5000 Metern Höhe – das ist so hoch wie der höchste Berg der Schweiz.» Und vom Basecamp ging es dann nochmal 2000 Meter weiter hoch.

Drei Monate lang hat die Aargauerin sich auf dieses Abenteuer vorbereitet. «Ich bin zweimal die Woche früh morgens vor der Arbeit den Uetliberg in Zürich hochgelaufen.» Zum Vergleich: Der Uetliberg hat eine Höhe von 400 Metern und bringt durchschnittlich bis gut Trainierte schon ins Schwitzen. Zyba schnallte sich zusätzlich Gewichte um, um das Training zu intensivieren. Das klingt heftig, nicht aber für die Bergsteigerin. «Ich habe mich so auf die Expedition gefreut. Da fällt es leicht, das Frühaufstehen und das Training.»

Der Wunsch nach mehr

Mit dem Bergsteigen hat Gentiana Zyba vor vier Jahren begonnen, damals inspiriert durch einen Freund. «Er hat mit dem Bergsteigen angefangen und mich einige Male mitgenommen. Da war die Zündschnur bei mir gezündet.» Die zwei begannen mit immer längeren Bergwanderungen, bald folgte die erste kleinere Bergtour. Schnell entwickelte sich der Wunsch: «Ich will einen 4000er machen.» Es folgten mehrere und immer längere Touren in der Schweiz.

Bald wollte sie mehr und der Wunsch, den Ama Dablam – auch bekannt als das Matterhorn von Nepal – zu erklimmen, ist entstanden. Sie brauche immer neue Routen und Berge, ein neues Ziel vor Augen, um motiviert zu bleiben, sagt die 32-Jährige im Interview mit Radio Argovia. Dabei helfen ihr insbesondere ihre Bergsteigerfreundinnen: «Wir motivieren uns gegenseitig, stecken uns immer neue Ziele.»

Auf dem Ama Dablam – dem Matterhorn von Nepal

Der Ama Dablam – dreimal so hoch wie der Pilatus – gilt als besonders schwierig. Allein während Zyba auf Expedition gewesen ist, seien zwei Menschen beim Aufstieg verstorben. Am schwierigsten sei es, mit der dünnen Luft klarzukommen: «Kaum bist du aus dem Zelt und gehst zwei Schritte, bist du schon erschöpft», verdeutlicht die junge Frau die Situation vor Ort.

Der Gefahren bewusst

Ob ihr die Gefahren nicht auch manchmal Angst machen? Zyba hält einen kurzen Moment inne und entgegnet dann: «Doch schon, aber ich glaube, das gehört irgendwie dazu.» Gedanken darum, was passieren könne, macht sie sich hauptsächlich im Vorfeld. «Bin ich erstmal am Berg angelangt, bin ich voll da und freue mich nur noch auf den Gipfel.»

Eine gute Vorbereitung ist wichtig, um den Gefahren vorzubeugen. Dazu gehört, dass man sich genug Zeit nimmt, um Körper und Geist zu akklimatisieren. Drei Wochen waren Zyba und ihr Team insgesamt in Nepal.

Auf dem Gipfel selber verbrachte sie dafür nur acht Minuten: «Wenn man oben ist, realisiert man, wie schön der Berg, die Natur ist. Beim Aufstieg blende ich das oft aus, weil ich mich so auf den Aufstieg konzentriere.» Die Emotionen, die sie gespürt hat, seien dennoch schwer zu beschreiben: «Glück, Freude, Erleichterung, Stolz, und das alles zusammen irgendwie.»

Nach ihrer Rückkehr habe sie erstmal einen Moment gebraucht, all die Eindrücke zu verarbeiten. Diesen Sommer möchte Gentiana Zyba das Matterhorn besteigen. «Und dann irgendwann mal einen 8000er.» Bis dahin habe sie es aber nicht eilig: «Ich bin einfach gerne draussen, gerne an der frischen Luft. Es muss nicht immer extrem sein.»

Auch Tele M1 hat über die Höchstleistung der Spreitenbacherin berichtet. Den Beitrag dazu kannst du hier nachschauen:

Quelle: Tele M1

(noë)

veröffentlicht: 30. Januar 2023 20:57
aktualisiert: 31. Januar 2023 15:31
Quelle: ArgoviaToday

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