Aargau/Solothurn

Anwohner äussern sich zur Evakuierung nach Sprengstoff-Fund: «War mega schlimm»

Strengelbach

Anwohner äussern sich zur Evakuierung nach Sprengstoff-Fund: «War mega schlimm»

02.07.2023, 20:23 Uhr
· Online seit 02.07.2023, 18:46 Uhr
Strengelbach wurde in der Nacht auf Sonntag zu «Sprengelbach»: Bei einer Personenkontrolle hat die Kantonspolizei Aargau vier mutmassliche Einbrecher geschnappt. Während der Durchsuchung kam Sprengstoff zum Vorschein. Rund 40 Personen mussten evakuiert werden und haben die Nacht in der Turnhalle verbracht.

Quelle: Tele M1

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Ein Grossaufgebot der Polizei hat letzte Nacht in Strengelbach dutzende Leute aus ihrem Schlaf gerissen. Auch bei Oktay Taci und seiner Familie stand plötzlich die Polizei in der Wohnung. «Sie sagten uns, sie seien auf der Suche nach vier Personen. Ich sagte ihnen, dass bei uns niemand ist. Dann gingen sie zum Coiffeurladen und haben die Täter dort gesehen.»

Im Coiffeurladen, der sich unterhalb der Wohnung der Familie befindet, nimmt die Kantonspolizei Aargau vier Männer fest – im Alter zwischen 22 und 31 Jahren. Sie sollen mehrere Einbrüche begangen haben. Laut Augenzeugen sei der Besitzer des Coiffeurladens auch unter den Verhafteten gewesen.

«Ich hatte Angst»

Bei der Festnahme der Männer stellte die Polizei Sprengstoff sicher. Diese Nachricht verängstigte Sarah Berisha. Sie wohnt im selben Block. «Es war mega schlimm. Ich bin in der Wohnung aufgewachsen und ich hatte Angst, dass nun alle Erinnerungen verschwinden», sagt sie gegenüber Tele M1.

Aufgrund des Sprengstoff-Fundes wird aus der ursprünglichen Verhaftung der mutmasslichen Einbrecher ein stundenlanger Grosseinsatz. Die rund 40 Bewohner des Blocks mussten die Nacht in der Turnhalle verbringen. Auch der Gemeindeammann von Strengelbach, Stephan Wullschleger, war vor Ort. «Ganz lässig war, dass die Leute einander geholfen haben. Wir haben noch Getränke gebracht und manche haben zusammen gejasst. Die Solidarität war gross.»

«Wahrscheinlich wollten sie den Bankomat sprengen»

Trotz der Solidarität und dem Fakt, dass die Evakuierten am Sonntagmorgen wieder zurück in ihre Wohnungen gehen konnten – das mulmige Gefühl bei Anwohner Oktay Taci bleibt: «Als ich das mit dem Sprengstoff hörte, dachte ich mir nicht, dass er den Wohnblock in die Luft hat sprengen wollen, sondern eher den Bankomaten.»

Welche Art von Sprengstoff gefunden wurde, kann die Kantonspolizei Aargau noch nicht mitteilen. Entsprechende Ermittlungen laufen. Die Polizei vermutet nach derzeitigem Kenntnisstand, dass der Sprengstoff für die Sprengung eines Bankomaten vorgesehen war.

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(rag)

veröffentlicht: 2. Juli 2023 18:46
aktualisiert: 2. Juli 2023 20:23
Quelle: ArgoviaToday

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