Vandalismus

Am Bahnhof Turgi gibts kein WC mehr, Ersatz ist erst im Herbst geplant

· Online seit 16.02.2024, 19:30 Uhr
Wie schon in Baden sind auch am Turgemer Bahnhof Toiletten schwer beschädigt worden. Die SBB und die Stadt Baden planen zwar einen oberirdischen Ersatz. Doch erst in der zweiten Jahreshälfte – das kann für manche Fahrgäste zu spät sein.
Ilona Scherer / Aargauer Zeitung
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Nicht nur am Bahnhof in Baden ist das Herren-WC derzeit wegen Vandalismus geschlossen. Wer am Bahnhof im neuen Quartier Turgi zur Toilette muss, hat ein noch grösseres Problem: Seit Ende November, also seit über zwei Monaten, ist die ganze WC-Anlage geschlossen.

Der Grund ist auch hier Sachbeschädigung: «Die Geräte für den Münzeinwurf wurden bei beiden Anlagen herausgebrochen», sagt Livio Häfliger. Der Turgemer ist Vorstandsmitglied des Dorfvereins 5300 Turgi und sitzt seit dem 1. Januar auch für die SP im Badener Einwohnerrat.

Starke Beschädigung

Für Pendler und Passanten kann die geschlossene Anlage zum Problem werden. Denn im Gegensatz zu Baden, wo man auf andere Toiletten ausweichen kann, steht am Bahnhof Turgi keine Alternative zur Verfügung. «Öffentliche WCs gibt es in Turgi nicht», so Häfliger. Er hat deshalb bei den SBB nachgefragt, wann die Anlagen repariert werde. Trotz mehrmaligem Nachhaken hat er keine Antwort erhalten.

Auf Anfrage dieser Zeitung bestätigt SBB-Mediensprecherin Jeannine Egi die starken Beschädigungen an der WC-Anlage in Turgi: «Leider sind auch Komponenten betroffen, für die es keine Ersatzteile mehr gibt.» Eine Instandstellung sei deshalb schwierig. «Die notwendigen Abklärungen mit der Stadt Baden laufen.» Geplant sei ein Ersatz mit einem frei stehenden Modul-WC.

Oberirdische Anlage beim Avec-Shop

Gemäss Tamica Simmons von der Kommunikation der Stadt Baden wird neu eine oberirdische WC-Kabine im Bereich vom Gleis 1/Avec-Shop erstellt. Die Vorteile dieser Lösung seien eine bessere soziale Kontrolle sowie die Möglichkeit, ein barrierefreies WC zur Verfügung zu stellen. Der Betrieb geht dann an die SBB über. Seit der Fusion der beiden Gemeinden per 1. Januar 2024 ist die Stadt Baden für den Unterhalt zuständig, zuvor war es die Gemeinde Turgi.

Zu den Kosten kann die SBB gemäss Jeannine Egi noch keine Aussage machen. Wohl aber zum Zeitpunkt der Realisierung: «Wir gehen davon aus, dass der Ersatz in der zweiten Jahreshälfte 2024 realisiert werden kann.» Ein Provisorium sei in der Zwischenzeit nicht vorgesehen.

Für Häfliger ist das zu spät. «Es muss eine Lösung her, und wenn es als Sofortmassnahme eine Toi-Toi-WC-Kabine ist», findet der Einwohnerrat. Es gehöre zum öffentlichen Auftrag, diese Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Denn in Turgi stellt sich ein weiteres Problem: Da es dort seit Jahren kein einziges Restaurant mehr gibt und die Cafés abends geschlossen haben, sind die Leute auf sich alleine gestellt. «Das kann insbesondere bei Bahnstörungen zum Problem werden», so Livio Häfliger, der selbst regelmässig mit der Bahn zur Arbeit pendelt.

veröffentlicht: 16. Februar 2024 19:30
aktualisiert: 16. Februar 2024 19:30
Quelle: ArgoviaToday

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