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Brugger Restaurant Trattoria gerät in Shitstorm - wegen 3 Franken Aufpreis

Wegen drei Franken

Aufpreis für geteiltes Essen: Brugger Restaurant gerät in Shitstorm

18.11.2023, 19:38 Uhr
· Online seit 18.11.2023, 19:37 Uhr
Die Pizzeria Trattoria in Brugg macht momentan nicht wegen des leckeren Essens Schlagzeilen. Sondern aufgrund eines richtigen Shitstorms. Seit bekannt wurde, dass der Wirt mehr verlangt für eine Pizza, wenn man sie zu zweit bestellt, hagelt es Hasskommentare. Wie der Wirt darauf reagiert und was der Präsident von Gastro Aargau dazu sagt.
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Ein Shitstorm wegen drei Franken: Die Trattoria Rotes Haus in Brugg verrechnet diese Gebühr, wenn Gäste ihr Essen teilen wollen. «Bei uns gibt es auf der Karte eine kleine Portion. Es gibt aber Leute, die eine Portion auf zwei Tellern teilen wollen. Das ist eine Frechheit, aber nicht von unserer Seite», nervt sich Wirt Vittorio Timpano gegenüber Tele M1.

«Grund für mich, nicht mehr zu gehen»

Eine Frechheit finden das vor allem Leute auf Social Media. «Ein Grund für mich, nicht mehr zu gehen», «da dies wohl nicht zehnmal pro Tag passiert, ist der Verlust von verärgerten Kunden wohl grösser als der Gewinn für den Aufpreis», oder «Ein Gedeck reicht doch, um eine Pizza zu teilen!». Oder sogar: «Wen wunderts, dass immer weniger Gäste Lust auf einen Restaurantbesuch haben?», ist in den Kommentaren über die Brugger Beiz zu lesen.

Plätze für konsumierende Gäste besetzt

Für Bruno Lustenberger kommt der Schritt nicht überraschend. Der Präsdent des Aargauer Gastronomieverbands stellt eine Vermutung an: «Warenkosten, Energiekösten und die Löhne sind gestiegen. Weil alles teurer wird, muss man irgendwo aufschlagen. Es wird jetzt auch Wirte geben, die das eben so lösen», sagt er.

Dass Gäste unbedingt eine Portion teilen wollen, kommt laut Wirt Vittorio Timpano eigentlich selten vor. Familien oder Gäste, die ansonsten viel konsumieren, zieht er denn die Gebühr auch nicht ein. Ihm gehe es aber nicht um das zusätzliche Geschirr oder gar um Mehreinnahmen, sondern ums Prinzip. Schliesslich müsse der Kellner ja trotzdem arbeiten und alle bedienen. Und: «Es sind zwei besetzte Plätze. Wenn andere Gäste kommen und konsumieren wollen, hat es für sie keinen Platz mehr.» 

Trotz der vielen negativen Kommentare bleibt er guten Mutes. Für viele sei es selbstverständlich, etwas mehr draufzuzahlen. Ausserdem habe es einigen Zuspruch gegeben: «Die Reaktionen der Gäste waren positiv auf meiner Seite. Was die Leute auf den anderen Portalen schreiben , lese ich nicht mehr.» Ob er die Gebühr beibehält will er aber trotzdem erst einmal mit seinem Team besprechen.

(lba)

veröffentlicht: 18. November 2023 19:37
aktualisiert: 18. November 2023 19:38
Quelle: ArgoviaToday

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