Birr

Brandopfer enttäuscht: «Fühlen uns von der Gemeinde alleine gelassen»

· Online seit 02.06.2023, 20:06 Uhr
Ein Brand hat in einer Wohnung in Birr am vergangenen Wochenende grossen Schaden angerichtet. Verletzt hat sich dabei niemand, allerdings sind zwei Katzen bei dem Feuer ums Leben gekommen. Die Wohnung ist nicht mehr bewohnbar und die Familie fühlt sich von der Gemeinde im Stich gelassen.

Quelle: Tele M1

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Auch eine Woche nach dem Brand in einer Dachgeschosswohnung in Birr wird immer noch aufgeräumt. Zuerst haben die Flammen, danach der Russ vieles zerstört. Weil zum Zeitpunkt des Brandes niemand zu Hause war, musste die Feuerwehr die Türe aufbrechen. Für die Tochter und den Schwiegersohn von Gian-Räto Cadonau ist das eine grosse Belastung. «Ich hatte immer Angst, dass sie irgendwann umkippen», erklärt Cadonau gegenüber Tele M1.

Personen wurden keine verletzt, jedoch kamen zwei Katzen in den Flammen um. Mittlerweile ist klar, dass ein technischer Defekt bei der Kaffeemaschine das Feuer ausgelöst hat. «Alles ist verwüstet, die ganze Wohnung ist schwarz und die Küche kaputt.»

Zu wenig Wohnraum in Birr

Die Familie ist nach dem Brand auf eine Übergangswohnung angewiesen und hat sich demnach an die Gemeinde Birr gewendet. Dort heisst es allerdings, dass es momentan zu wenig leerstehende Wohnung gebe. «Da fühlt man sich sehr alleine gelassen, die Situation ist schon schwierig genug», so Gian-Räto Cadonau.

Auf Anfrage von Tele M1 nimmt die Gemeinde Birr schriftlich Stellung. Dort heisst es, dass «die Gemeinde für die in Not Geratenen den Wohnungsmarkt in Birr durchforstet und Immobilienfirmen von sofort beziehbaren Wohnungen telefonisch kontaktiert hat. Leider konnte keine ‹Vorzugsbehandlung› herausgeschlagen werden. Es wurde jeweils auf den normalen Bewerbungsprozess verwiesen.»

Für die Familie ist ein Wohnortwechsel keine Option

Die Hausverwaltung der ausgebrannten Wohnung bietet der Familie mehrere Ersatzwohnungen an, allerdings befinden sich diese nicht in Birr. Die Gemeinde findet das eine gute Option. Für die Familie komme ein Wohnortwechsel allerdings nicht in Frage. Gemäss Cadonau geht seine Enkelin in Birr zur Schule und daher sei ein Wechsel unzumutbar. «Die Gemeinde schlug indes vor, das Kind könne in Oberentfelden oder Neuenhof zur Schule gehen», so Cadonau.

Dank eines hilfsbereiten Umfelds konnte die Familie doch noch zügig einen neuen Unterschlupf finden – und zwar in Lupfig. Aber auch das soll nur eine Übergangslösung sein. Die Familie will möglichst bald wieder zurück in ihre alte Wohnung. Vorausgesetzt, dass das möglich ist.

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(sib)

veröffentlicht: 2. Juni 2023 20:06
aktualisiert: 2. Juni 2023 20:06
Quelle: ArgoviaToday

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