Drastischer Rückgang

Darum werden beim Geissberg in Villigen massiv weniger Gämsen gezählt

13.01.2024, 11:47 Uhr
· Online seit 13.01.2024, 11:41 Uhr
Die Anzahl der Gämsen auf dem Geissberg in Villigen hat in den letzten Jahren drastisch abgenommen. Während früher über 160 Tiere dort gelebt haben sollen, waren es zwischenzeitlich nur noch 27. Eine Untersuchung liefert Gründe für den Rückgang.
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Die Gämsen am Villiger Geissberg werden immer weniger. Während im Jahr 2012 noch mehr als 160 Tiere gezählt wurden, waren es 2019 nur noch 64 und im Jahr 2021 schrumpfte die Anzahl sogar auf 27 Wildtiere. Auch wenn die Population im vergangenen Jahr zwar wieder auf 43 angestiegen ist, sind diese Entwicklungen erschreckend. Das schreibt die «Aargauer Zeitung».

Aber warum hat die Gämsen-Population am Geissberg derart abgenommen? Die kantonale Sektion Jagd und Fischerei hat eine Untersuchung in Auftrag gegeben, um genau dieser Frage nachzugehen. Unter anderem sollte überprüft werden, ob die zunehmende Ausbreitung des Luchses für den Rückgang der Wildtiere verantwortlich ist. Aus diesem Grund wurden im Jahr 2022 für zwei Monate Fotofallen aufgestellt. Die 20 Kameras haben aber keine Luchse erwischt.

Invasive Tiere mit negativen Auswirkungen

Dafür tappten mindestens zwei Waschbären in die Fotofalle. Diese invasiven Tierarten können negative Auswirkungen auf das heimische Ökosystem haben und so zur Verkleinerung der Gämsen-Population beitragen. Ausserdem soll das vermehrte Auftauchen von Bikerinnen und Bikern dazu führen, dass sich die Gämsen zu stark gestört gefühlt haben könnten.

Dass Krankheiten zur Reduktion der Anzahl Gämsen geführt haben, konnte durch die Untersuchung ausgeschlossen werden. Unklar bleibt jedoch, ob die Arbeiten beim Steinbruch Gabenchopf einen Einfluss gehabt haben.

Wegen des Rückgangs wurde die Gamsjagd in der Gegend rund um den Geissberg drastisch reduziert – und im Jahr 2021 sogar ganz ausgesetzt. Immerhin eine positive Nachricht gibt es: Den restlichen Gämsen im Kanton Aargau geht es nicht so schlecht, wie Erwin Osterwalder, Fachspezialist Koordination Jagd beim Kanton, sagt. «Die Teilpopulationen in den verschiedenen Gebieten sind stabil.»

(red.)

veröffentlicht: 13. Januar 2024 11:41
aktualisiert: 13. Januar 2024 11:47
Quelle: ArgoviaToday

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