Quelle: ArgoviaToday / Tele M1
Von Baden bis Zofingen – auch im Aargau ist der Feministischen Streiktag in vollem Gange. In lila Montur sind Jung und Alt auf den Aargauer Strassen unterwegs und verkünden ihre Forderungen nach Gleichberechtigung und Parolen. Sowohl Rheinfelden als auch Baden und in Aarau sind mit verschiedenen Aktionen am Start.
Rheinfelden will mit lila Namensschildern ein Zeichen setzen
Die General Guisan-Strasse ist nur ein Beispiel der vielen Strassen, die nach einem berühmten Mann benannt wurde, doch wo sind die Frauen? Das dachte sich auch Béa Bieber, GLP Grossrätin des Kantons Aargau, mit ihrer Aktion in Rheinfelden. Zehn Frauen, die in der Vergangenheit eine wichtige Rolle für Rheinfelden spielten, zieren zum Feministischen Streiktag die Strassen und Gassen der Rheinfelder Altstadt. Elfriede-Petersen-Strasse, Edith-Roniger-Béguin-Strasse oder Elsa-Steinmann-Brunner-Gasse – ganz in der Farbe Lila des Feministischen Streiktages hängen solche Strassenschilder in Rheinfelden.
Es sei ein Zeichen: «Wir dachten, man muss proaktiv sein, um starke Frauen in der Öffentlichkeit besser sichtbar zu machen. Und wie kann man das besser machen als über Strassenschilder?», so die Grossrätin zur Aktion. Doch nicht nur diese ist Programm in Rheinfelden. Bereits um 11.00 Uhr starteten die ersten Veranstaltungen. Vom «Female-PicNic» im Park über Apéro mit diversen Ansprachen bis hin zum gemeinsamen Besuch der Gemeindeversammlung am Abend. Rheinfelden widmet sich zum Streiktag dem Motto «Frauen(Anliegen) sichtbar gemacht». Denn «Frauenanliegen sind nicht nur linke Themen, sondern sollten alle Frauen etwas angehen», sagt Bieber gegenüber Tele M1.
Baden sammelt für das Frauenhaus
Mit musikalischer Untermalung fand am Mittwochvormittag auch in Baden eine Aktion zum Streiktag statt. Rund 150 Menschen versammelten sich und hörten den Forderungen der Rednerinnen zu. Eine von ihnen ist Rosmarin Hubschmid, Leiterin Frauenhaus Aargau-Solothurn: «Wir finden, es braucht mehr Schutzplätze für gewaltbetroffene Menschen.» Und das müsse in den nächsten zwei Jahren passieren. Denn die Frauenhäuser in der Schweiz können nicht einmal die Hälfte der geforderten Plätze stellen, führt die Rednerin aus. An der Kundgebung dabei war auch der Badener Stadtpräsident Markus Schneider.
Dabei fordern sie mehr Schutzplätze für gewaltbetroffene Personen. Zur Umsetzung dieser ist bereits der erste Stein ins Rollen gebracht worden. Der Kanton Aargau erarbeite einen Massnahmeplan für die Reduzierung und Bekämpfung von häuslicher Gewalt. «In diesem Projekt arbeiten wir mit und bringen auch die Interessen der Betroffenen ein», erklärt Hubschmid. Um die Auslagen für den Anlass in Baden zu finanzieren, verkauften die Organisatorinnen Bier, der Rest des Erlöses gehe vollumfänglich an das Frauenhaus Aargau-Solothurn.
Daneben wird auch in Baden mehr Lohn und das Recht der Frauen eingefordert. Im Kanton Aargau seien gemäss den offiziellen Zahlen 354167 Frauen. Und dennoch sitzen immer noch zu wenig Frauen im Regierungsrat. Aktuell sind nur Männer vertreten, so Amanda Sager, Präsidentin vom Verein Frauen Aargau.
Während im Aargau bislang alle Kundgebungen und Veranstaltungen friedlich verliefen, kam es in Zürich zu Ausschreitungen, wie du im Video sehen kannst.
Quelle: Polizisten gehen rabiat gegen Aktivistinnen vor / CH Media Unit / Katja Jeggli