SVP-Präsident Glarner wünscht sich Parteiausschluss von Patrick Frei

Im Grossen Rat wird Patrick Frei diesen Dienstag keinen Einsitz mehr nehmen. Das SVP-Mitglied aus Untersiggenthal wurde vorletzte Woche an seinem Wohnort festgenommen. Am Dienstagmorgen vermeldete Grossratspräsident Lukas Pfisterer, es sei bisher kein Rücktrittsschreiben eingegangen, Frei gelte für die Sitzungen vom Dienstag als «entschuldigt». Brisant im Zusammenhang mit einem Strafverfahren der Staatsanwaltschaft Baden gegen Frei wegen Verdachts auf sexuelle Handlungen mit Kindern, schreibt die «Aargauer Zeitung», ist seine Unterstützung härterer Strafen für pädosexuelle Straftäter.

Glarner: «Austritt oder Ausschluss erwünscht»

Einen entsprechenden Vorstoss seiner Fraktionskollegen Stephan Müller und Miro Barp hatte Frei im August unterzeichnet. Auf Anfrage der Zeitung wollte Kantonalpräsident Andreas Glarner wegen der laufenden Ermittlungen keine Stellung beziehen. Für Patrick Frei gilt die Unschuldsvermutung. Trotzdem sagt Glarner gegenüber der Zeitung: «Ein sofortiger Austritt oder Ausschluss ist seitens der Kantonalpartei erwünscht, erfolgt aber statutengemäss über die Ortspartei.»

Noch keine Entscheidung seitens SVP-Ortspartei

Die SVP Untersiggenthal werde Patrick Frei den Austritt nahelegen, sagt der Nationalrat demnach weiter, der Ball liege damit nun bei der SVP Untersiggenthal. Deren Präsident Tomasz Schedlin schreibt auf Nachfrage der «AZ» per SMS nur: «Weil noch keine gesicherten Erkenntnisse vorliegen, kann ich dazu keine Auskunft geben.» Auf die Nachfrage, ob eine Rücktritts-Aufforderung erst ein Thema würden, wenn Frei rechtskräftig verurteilt wäre, habe Schedlin nicht geantwortet.

(lba)