Quelle: Tele M1/ArgoviaToday
Samstagmorgen, 7 Uhr. Die S11 von Aarau in Richtung Sennhof-Kyburg fährt pünktlich in Mägenwil ein. Zu dieser Zeit sind am Samstag nur wenige Passagiere unterwegs. Doch diese wundern sich: Warum dauert der Halt viel länger als sonst?
Barfuss und im Pyjama
Im blendenden Licht der tief stehenden Morgensonne ist die Silhouette eines Kindes auf dem leeren Gleis daneben auszumachen. Ganz allein steht ein Bub zwischen den Schienen. Barfuss, im Pyjama.
Die Lokführerin fasst sich ein Herz, unterbricht ihre Weiterfahrt. Sie steigt aus, geht zum Buben, spricht ihn vorsichtig an. Sie geben sich die Hand. Doch der Weg hinunter vom steinigen Trassee ist ohne Schuhe schwierig zu bewältigen. Nach einigen Metern hebt die Lokführerin den Buben hoch und trägt ihn achtsam aus der Gefahrenzone. Eine Passagierin filmt die Szene.
Polizei bringt Buben nach Hause
Wie die Kantonspolizei Aargau am Sonntag gegenüber Tele M1 bestätigt, habe ein 7-jähriger Knabe einer Familie afghanischer Herkunft gegen 7 Uhr selbständig sein Zuhause in Mägenwil verlassen. Die Zugführerin habe ihn in Sicherheit bringen können. Beim nächsten Halt in Mellingen habe sie das Kind der Polizei übergeben. Eine Patrouille habe es anschliessend zurück nach Hause zu seiner Familie bringen können.