Quelle: Video vom Mai 2022. Tele M1 / ArgoviaToday
Die fahrenden Goldhändler sind weg. Ein Tag nach der Reportage von Tele M1 und ArgoviaToday mit versteckter Kamera wurden sie aus ihrer Bleibe im Raum Baden rausgeworfen. Eigentlich sollten die «Experten» bis am Samstag, 14. Mai, vor Ort bleiben. Wie ein erneuter Besuch aber zeigt, wurden sie vom Vermieter offenbar zum Teufel gejagt. Mit sagenhaften 63 Franken pro Gramm Gold lockten sie Kunden mit einem Flyer an, um ihnen Gold abzukaufen. Der Test mit versteckter Kamera zeigte aber, dass die Händler nicht mal den eigentlichen Goldwert boten.
Vorsicht beim Gold verkaufen
Immer wieder landen ähnliche Flyer in Briefkästen. Nicht alle Angebote sind dabei unseriös, dennoch gibt es schwarze Schafe, wie das Beispiel aus Baden zeigt. Doch wie kann man sich vor unseriösen Angeboten schützen?
Einerseits sollte man bei solchen Angeboten immer vorsichtig sein und den Wert seiner Waren bei mindestens zwei Experten abklären lassen, wie Patrick Huber vom Münzen Huber in Aarau erklärt. Wenn man aber dennoch das Gefühl hat, dass man abgezockt wird, kann man die Polizei rufen. Auf Anfrage von ArgoviaToday erklärt Aline Rey von der Aargauer Kantonspolizei: «Wir klären alle Fälle ab, die uns gemeldet werden.» Bis jetzt habe es allerdings im Aargau keine Fälle gegeben, in denen die Polizei eingreifen musste. Wo kein Kläger, da kein Richter, wie es so schön heisst.
Ähnlicher Fall in Winterthur
Wenn sich die Bevölkerung meldet, dann kann die Polizei eine solche Verkaufsveranstaltung aber durchaus unterbinden. In Winterthur etwa schritt die Stadtpolizei bei einem ähnlichen Fall im März 2021 ein. Wie aus der damaligen Medienmitteilung hervorgeht, fand der Goldankauf in einem Winterthurer Hotel statt. Die Polizei erhielt mehrere Hinweise aus der Bevölkerung und führte deshalb eine Kontrolle durch.
Die Veranstaltung wurde dann aufgelöst, weil die Händler gegen das Bundesgesetz gegen den unlauteren Wettbewerb verstossen hatten. Der Ankauf des Goldes wurde weit unter dem damals aktuellen Tagespreis angepriesen – also ähnlich wie in Baden. Ausserdem waren keine geeichten Waagen vorhanden. Die Händler, Männer aus Deutschland und Luxemburg, erhielten eine Busse.
(gch)