Stundenlang in Holzkisten eines Autos eingesperrt. So erging es 28 Fasanen vor einigen Wochen in Rothrist. «Die waren auf engstem Raum eingesperrt in Holzkisten. Diese Holzkisten waren sogar zugeschraubt», sagt Jennifer Huwyler, Leiterin Tiergesundheit beim Veterinärdienst Aargau.
Entsprechend seien die Tiere extrem gestresst gewesen. Die zugeschraubten Kisten waren aber nicht nur für die Tiere herausfordernd: «Wir mussten die Holzkisten aufschrauben, um uns Zugang zu den Tieren und einen Überblick zu verschaffen.»
Fasane eingesperrt und nass
Beim Öffnen der Kisten folgte bereits der nächste Schock: «Die Einstreu der Tiere war total nass.» Das Wasser, das in den Holzkisten der eingesperrten Vögel dabei war, war ausgelaufen. «Schnellst möglich haben wir nach einer geeignete Unterkunft für die Tiere gesucht.» Diese mussten mit Wasser und Futter versorgt werden und benötigten eine ärztlich Betreuung.
In Quarantäne wegen Tierseuchen
Zu beginn seien vier Tiere gestorben und weitere zehn mussten aufgrund von Krankheiten eingeschläfert werden. Zurzeit befinden sich die lebenden Tiere in Quarantäne, da noch unbekannt ist, woher sie stammen. «Die Tiere stehen unter Quarantäne, damit sie nicht andere einheimische Tiere anstecken mit irgendwelchen Tierseuchen.»
In der Quarantäne würden die Tiere mit verschiedenen Tests auf Tierseuchen-Erreger untersucht werden. Falls die Untersuchungen gut ausfallen und die Tiere gesund sind, könnten sie an andere Besitzer vermittelt werden. Dabei könne sich aber nicht jede x-beliebige Person melden: «Für die geschützten Arten braucht es eine Haltebewilligung. In der Regel melden sich dabei Zoos.»
Auch für die Zollbeamten eine ungewöhnliche Situation
«Alle Tiere sind ohne Zollanmeldung und ohne Gesundheitszeugnis in die Schweiz eingeführt worden», sagt der Mediensprecher des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit David Venetz. Jeden Tag würde der Zoll viele verschiedene Objekte feststellen, unter anderem auch Tiere. Eine Anzahl von knapp 30 Fasanen beim Zollamt vorzufinden, sei aber auch für die Mitarbeitenden keine gewöhnliche Situation gewesen. «Eine solch grosse Menge an lebenden Fasanen ist sicher nicht etwas alltägliches», so Venetz.
Fasane – Opfer von illegalem Handel
Warum es zu diesem Schmuggel von artengeschützten Fasanen gekommen ist, sei noch ungewiss. Man habe aber Vermutungen. Da es sich um geschützte Tiere handelt, sei es naheliegend, dass es sich um einen illegalen Handel handeln könnte. «Die Tiere hätten wohl irgendwo teuer verkauft werden sollen», so die kantonale Leiterin der Tiergesundheit.
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