Täuschungsversuch

Aargauer Staatsanwaltschaft ermittelt jetzt gegen vermeintliche Ärztin

· Online seit 28.09.2023, 17:39 Uhr
Die 43-Jährige war bereits in Deutschland mit mehreren gefälschten Urkunden und Diplom als Ärztin tätig. Mittlerweile ermittelt auch die Staatsanwaltschaft Muri-Bremgarten wegen zwei Tatbeständen gegen die Beschuldigte.
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Ihren Anfang hat die Geschichte in Waldshut-Tiengen genommen. Dort soll sich die Beschuldigte durch gefälschte Urkunden eine Anstellung als Ärztin erschlichen haben und während mehr als zwei Monate dort tätig gewesen sein. Patientinnen und Patienten sind aber keine geschädigt worden, wie der «Südkurier» berichtet. Obwohl die Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen damals gegen die 43-Jährige wegen Betrugsverdacht ermittelt, versuchte sie ihr Glück auch in der Schweiz.

Ihre Karriere ist ergaunert

Die Liste an gefälschten Dokumenten der Beschuldigten ist lang: Das Facharztdiplom einer norditalienischen Universität, Approbationsurkunde des Regierungspräsidiums Stuttgart, ein Arbeitszeugnis des Klinikums Hochrhein und zuletzt die Anerkennungsbestätigung des Schweizer Bundesamt für Gesundheit. Mit den gefälschten Urkunden und Diplomen reimte sie sich wohl ihre gesamte Laufbahn zusammen und versuchte nicht nur die deutsche Medizinbranche hinters Licht zu führen. Die Beschuldigte war dazu noch monatelang als Pflegehelferin in Zürich tätig und bewarb sich mit den Dokumenten auch im Aargau als Ärztin, wie Adrian Schuler, Mediensprecher der Staatsanwaltschaft des Kantons Aargau, gegenüber ArgoviaToday sagt. 

Ungereimtheiten früh erkannt

In der Schweiz konnte die Beschuldigte die Behörden jedoch nicht blenden. «Hier hat man es sehr früh gemerkt. Die Behörden haben ihre Arbeit korrekt gemacht und vorab alles überprüft», erklärt Schuler. Die mutmassliche Hochstaplerin ist in der Schweiz folglich nie als Ärztin in Kontakt mit Patienten oder Patientinnen gekommen.

So bemerkten die Behörden den Schwindel

Der Schwindel flog auf, als die 43-Jährige versucht hatte, ihre Urkunden und Diplome bei der Medizinalberufekommission (MEBEKO) einzureichen. Die MEBEKO hat daraufhin Ungereimtheiten in den Unterlagen bemerkt und diese der zuständigen Staatsanwaltschaft Muri-Bremgarten gemeldet. Wo genau sich die Beschuldigte als Ärztin im Aargau bewerben wollte, darf die Staatsanwaltschaft aufgrund des laufenden Ermittlungsverfahren nicht mitteilen. Diese ermittelt jetzt gegen die Beschuldigte wegen mehrfacher Urkundenfälschung und Erschleichung einer falschen Beurkundung, sagt Schuler weiter.

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veröffentlicht: 28. September 2023 17:39
aktualisiert: 28. September 2023 17:39
Quelle: ArgoviaToday

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