Quelle: ArgoviaToday / Selina Urech / Severin Mayer
Nicht nur die Mauern der Burgruine Alt Tierstein in Gipf-Oberfrick sind geschichtsträchtig, auch der Boden, auf dem die Ruine steht, ist historisch bedeutsam. So zeigen Untersuchungen, dass bereits 1000 vor Christus eine Besiedelung auf dem Grund stattgefunden hatte. Zu Beginn des 11. Jahrhundert beschlagnahmte aber eine Familie diese Fläche für sich – die Familie Tierstein. Über Jahre hinweg bauten sie sich ihr kleines Imperium aus dem Fricktaler Wald heraus. Doch der Weggang der Adelsfamilie bedeutete gleichzeitig für die Burg den unaufhaltsamen Verfall – bis zur Ruine.
Die Besiedlung der Burg begann auf der höchsten Terrasse des Felskopfes im Fricktaler Wald. Bis zum 15. Jahrhundert erweiterten die Grafen von Tierstein die Anlage mit zwei weiteren Terrassen und dehnten sich so von oben nach unten aus. Je tiefer man auf der Ruine steht, desto jünger der Bau und die Geschichte dahinter.
Wie eine Hochzeit zum Verfall beitrug
Zum Schutz der Familie diente der natürliche Graben um die Burg, die Verschachtelung der Anlage und die verschiedenen Terrassen. Diese gewährte nämlich gute Sicht auf mögliche Angreifer. Seit ihrer Erbauung blieb die Burg in Besitz der Familie Tierstein. Deswegen wurde der Name der Burg auch nie in Urkunden festgehalten. Die Namen Alt und Neu-Thierstein stammen deswegen aus der Neuzeit, um die Burgen zu unterscheiden.
Die Tiersteiner gaben ihre Burg bereits im 12. Jahrhundert auf. Sie war überholt und nicht mehr zeitgemäss. Durch geschickte Familienplanung verlagerte sich die Familie Richtung Birstal. Ein Tiersteiner heiratete die letzte Erbin eines Grafengeschlechts aus dem Jura, welche Besitztümer in der Birstaler Region hatte. Deswegen gab die Familie die Alt Tierstein auf und liess sich auf der Neu-Thierstein im Kanton Solothurn nieder.
Wie die Ruine heute aussieht und welche Geschichte hinter den Trümmern steckt, erfährst du im Video.
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