«Eine Katastrophe» – Parkgebühren in Kaiseraugst sorgen weiter für Unmut

Seit fast neun Monaten müssen Kundinnen und Kunden des Einkaufcenters «Kaiserhof» 1,50 Franken fürs Parkieren bezahlen. Und zwar schon seit der ersten Parkminute. Darauf haben sich Coop und der Verkehrs-Club der Schweiz nach einem mehrjährigen Rechtsstreit geeinigt. So soll das Einkaufsverhalten umweltverträglicher gemacht und die Anzahl der Autofahrten reduziert werden, wie die «Aargauer Zeitung» schreibt. Die Welle der Empörung ist bislang nicht abgeebbt.

Ladenschliessung immer wahrscheinlicher

Für die Betreibenden hat sich die Lage nicht entspannt – im Gegenteil. «Jetzt fahren die Leute halt nach Rheinfelden, Liestal oder Frenkendorf. Dort können sie noch gratis parkieren», sagt Giuseppe Calabrese gegenüber der Zeitung. Im gehört ein Schuhreparaturen- und Schlüsseldienstgeschäfts im Kaiserhof. Weiter sagt er, dass er «im August einen Umsatzeinbruch von 70 Prozent» hatte. Das sei eine Katastrophe. Er überlege sich nun, den Laden auf Ende des Jahres endgültig aufzugeben.

Jassturniere sollen Kundschaft anlocken

Dabei ist er nicht der Einzige: Gerhard Schenkel hat eine Textilreinigung im Zentrum von Kaiseraugst und hat auch mit Umsatzeinbussen zu kämpfen. Seine Niederlassung in Pratteln hingegen hat mittlerweile mehr Zulauf – dort kann auch noch gratis parkiert werden.

Das Bistro «Harmonie» bietet einmal im Monat Jassturniere an, welche «zwar etwas Belebung mit sich bringen, aber immer noch zu wenig Gäste und damit verbunden Umsatz bringen», erklärt Monika Büeler der Zeitung. Auf Anfrage will Coop nicht bestätigen, dass der Event eine Reaktion auf die ausbleibenden Gäste ist. Sie böten grundsätzlich ein breites Angebot an Aktivitäten in ihren Einkaufszentren, heisst es.

(red.)