Frösche und seltene Libellen fühlen sich im Aargauer Reisfeld wohl
Im Moment sieht es unscheinbar aus. Ein braunes Feld, direkt an der Strasse. Die Erde ist flach gedrückt. Pflanzen wachsen keine. Schon bald wird es aber anders aussehen. In diesen Tagen wird das erste Feld geflutet, in einigen Wochen werden die jungen Reispflanzen gesetzt. «Wenn man dann übers Feld geht, dann sieht man Frösche hüpfen und Libellen herumschwirren», sagt Daniel Amgarten von der Max Schwarz AG, die den Wasserschlossreis pflanzt.
Erstaunliche Biodiversität im Reisfeld
Das Nassreisfeld ist regelrechter Biodiversitäts-Hotspot. Schon im ersten Jahr haben sich mehrere bedrohte Pflanzenarten und etliche seltene Amphibien im Feld etabliert. «Arten, die auf der Roten Liste stehen, fühlen sich hier richtig wohl», sagt Daniel Amgarten. So leben im Nassreisfeld in Lauffohr zum Beispiel Laubfrösche, seltene Libellen und Ringelnattern.
Dies, weil das Nassreisfeld einen Lebensraum schafft, der in der Schweiz stark bedroht ist. Schliesslich werden viele Böden entwässert, denn bei Staunässe können Kartoffeln, Rüben oder Weizen nicht wachsen. Damit gehen aber auch immer mehr Feuchtgebiete verloren. Mit dem Nassreisfeld schafft man ein neues solches Feuchtbiotop.
Risikoreich und aufwändig
Der Haken am Ganzen: Der Nassreisanbau ist sehr aufwändig. Das Feld muss immer geflutet sein, doch darf das Wasser nicht so hochstehen, dass die Pflanzen ertrinken. Letztes Jahr gelang das nicht: Das Wasser versickerte, Wasserschlossreis konnte keiner geerntet werden. Trotzdem wird auch dieses Jahr wieder Reis gesetzt. In den nächsten Tagen wird das Feld in Lauffohr geflutet, und in einigen Wochen werden die Reispflanzen gesetzt.