Der Goldschakal – er ist grösser als ein Fuchs, aber kleiner als ein Wolf. Auf den ersten Blick wird er oft mit dem letztgenannten verwechselt. Still und heimlich vermehrt sich das Tier in Europa weiter. So auch im benachbarten Deutschland, wo es, laut «National Geographic», in nahezu allen Bundesländern Nachweise über Goldschakale gibt.
Den ersten bestätigten Wurf gab es im vergangenen Jahr im Schwarzwaldgebiet. Das gleiche Goldschakalpärchen hat vor Kurzem erneut Nachwuchs zur Welt gebracht. Mindestens vier Welpen tappten dort in eine Fotofalle.
Im Aargau gibt es keine Nachweise
Dass sich nun Goldschakale auch im Aargau ausbreiten, ist, laut Erwin Osterwalder, Fachspezialist Jagd vom Kanton Aargau, möglich, aber noch nicht Tatsache. «Wir haben bis jetzt keinen gesicherten Nachweis eines Goldschakals im Aargau. Wir haben aber drei unbestätigte Meldungen bekommen. Doch mit diesen können wir nicht arbeiten.» Schweizweit sieht es anders aus. Die ersten Nachweise eines Goldschakals in der Schweiz gab es Ende 2011 im Rahmen des Luchsmonitorings im Kanton Bern und Freiburg. Danach wurden weitere Goldschakale in mehreren Kantonen gesichtet.
Dass sich nun der Aargau speziell auf die Tiere vorbereitet – Fehlanzeige: «Wenn er in den Aargau kommt, dann kommt er. Der Goldschakal ist geschützt und breitet sich auf natürliche Art aus. Hier gilt das Bundesjagdgesetz», sagt Osterwalder. Doch der richtige Umgang mit dem Goldschakal müsse noch gefunden werden. «Wenn er hier ist, müssen wir den Umgang mit ihm lernen. Denn Erfahrungen gibt es diesbezüglich in der Schweiz kaum.»
Deshalb kann Osterwalder auch noch nicht prognostizieren, ob der Goldschakal für unseren Lebensraum ein Problem wird. «Ich kann nicht sagen, ob seine Präsenz gut oder schlecht wäre. Wir kennen seinen Einfluss auf die hier ansässige Fauna nicht. Auch der Einfluss auf die landwirtschaftlichen Nutztiere ist nicht bekannt.»
Beuteschema ist kleiner als bei einem Wolf
Wie der Wolf, lebt der Goldschakal in kleinen Rudeln. Der Fleischfresser, der aber auch als Allesfresser bekannt ist, erbeutet nicht so grosse Tiere wie der Wolf. «Er hat sicher nicht das Potenzial, dass er wie der Wolf grössere Tier ergreifen kann." Sein Beutschema komme eher dem eines Fuchses gleich. Dieser ernährt sich hauptsächlich von Mäusen und andern Nagetieren.