Wahlkampf

Grüne werben mit Plastik-Plakaten – die Mitte setzt auf Karton

· Online seit 05.09.2023, 14:15 Uhr
Die Wahlkampfplakate der angehenden Nationalräte- und Rätinnen sind grösstenteils aus Kunststoff hergestellt. Das, obwohl das Material nicht gerade als umweltbewusst gilt. Einzig die Mitte setzt auf nachhaltigen Karton.
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Entschlossene Gesichter blicken einem entgegen, egal wohin man fährt. Der Wahlkampf für die Nationalratswahlen im Oktober läuft auf Hochtouren. Und dazu gehören eben auch die vielen Plakate, die am Strassenrand zu sehen sind. Diese bestehen aus Kunststoff – zumindest die meisten. Von den grossen Parteien wie der SVP, FDP, GLP, Grüne und SP greifen im Aargau alle auf das weniger umweltfreundliche Material zurück. Nur die Mitte setzt auf Nachhaltigkeit: Sie benutzt Karton für die Plakate.

Nachhaltige Entsorgung bei beiden Materialien möglich

Stefan Huwyler, Gschäftsführer der FDP Aargau ist sich bewusst, das Kunststoff nicht die beste Wahl ist, das Material habe sich aber bewährt, sagt er zu Radio Argovia: «Es ist immer von verschiedenen Faktoren abhängig, was man wählt. Da spielt der Preis eine Rolle, aber selbstverständlich auch die Beständigkeit und mit Kunststoff haben wir nur gute Erfahrungen gemacht.»

Und auch wenn man dieses Material benutze, könne man schliesslich bei der Entsorgung auf Nachhaltigkeit achten, so Mohaya Devay von den Grünen Aargau. «Man kann die Plakate so gut recyceln oder eben gleich schmelzen und in neue Produkte umwandeln.»

Die Mitte, die Karton benutzt, fährt so also die umweltbewusstere Schiene. Und auch bei der Entsorgung kann das Material punkten: Die Plakate können nämlich einfach in die Kartonsammlung gegeben werden. 

Der Regen könnte der umweltbewussteren Variante schaden

Wie der Mitte-Wahlkampfleiter Andre Rotzetter auf Anfrage erklärt, haben die Karton-Plakate aber auch einen grossen Nachteil, vor allem wenn es regnet: «Sie weichen auf und es kann vorkommen, das sie sich verbiegen und etwas wellen. Aber das Bild bleibt gleich, da verändert sich nichts.»

Ob die anderen Parteien bezüglich des Materials für ihre Plakate in Zukunft mit auf den Zug der Mitte springen, ist derzeit unklar. Nora Langmoen, Co-Präsidentin der SP Aargau, kann es sich aber vorstellen: «Wir würden noch so gerne Karton verwenden», sagt sie – will aber erstmal schauen, ob es sich bei der Mitte auch bewährt. Auch die Grünliberalen sind nicht abgeneigt: «Wenn wir eine Variante finden, die sehr stabil ist und während der langen Zeit hält – dann unbedingt», so Manuel Egli, Wahlkampfleiter der GLP Aargau. Die SVP hat auf Anfrage der Redaktion bisher nicht reagiert.

Ob die Plakate der Mitte die nächsten 47 Tage bis zu den Wahlen überstehen wird, zeigt sich bis dahin am Strassenrand. 

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(crb)

veröffentlicht: 5. September 2023 14:15
aktualisiert: 5. September 2023 14:15
Quelle: ArgoviaToday

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