Kürbisweitwurf, heisst die Lösung bei Bauer Jakob Gebhard in Wildegg. «Dieses Jahr haben wir noch sehr viele Kürbisse, die nicht verkauft wurden. Sie sind überreif und beginnen zu faulen.» Deshalb organisiert der Landwirt am 5. und 6. November wieder den teilweise umstrittenen Wettkampf.
«Foodwaste?»
Nicht alle sind begeistert vom Wildegger Anlass, welcher nebst dem Kürbiswettschiessen auch eine Bar, ein Konzert, eine Hüpfburg und ein Kürbissuchen im Stroh anbietet. Für viele ist der Kürbisweitwurf «Foodwaste», also Verschwendung von Esswaren. «Nein, nein», betont Jakob Gebhard und erklärt: «Die Halloweenkürbisse isst eigentlich niemand. Sie werden in erster Linie zum Lichterschnitzen gebraucht. Diese Sorten sind nicht so geniessbar. Und die restlichen Kürbisse, die wir für den Wettkampf brauchen, haben bereits ein Näggi oder sind am Faulen.» Hätte man diese denn nicht an die Tiere verfüttern können? «Wir häckseln alle unsere restlichen Kürbisse und verteilen diese auf dem Feld. So entsteht Kompost und ein guter Boden, für die Anpflanzung im nächsten Jahr. Das machen wir auch mit den Kürbissen, die beim Wettkampf geschmissen werden», sagt der Bauer.
Viel zu viele Kürbisse dieses Jahr
Im Vergleich zum letzten Jahr hat der Landwirt jedoch viel zu viele Kürbisse übrig. Viele werden also nicht einmal im Wettkampf eingesetzt, sondern einfach gehäckselt. «Es gibt nie eine Punktlandung, wie viel man sät und wie viel man dann tatsächlich braucht im Herbst», erklärt Gebhard und führt aus: «Wir benutzen für unser Gemüse keine Insektizide. Daher gibt es auch immer mal wieder Krankheiten bei den Kürbissen. Wir säen deshalb immer mehr aus, als dass wir dann tatsächlich benötigen.» Dieses Jahr war jedoch ein sehr gutes Kürbisjahr, weshalb beim Landwirt nun viele orange Kürbisse übrig blieben.
Was passiert mit den geschnitzten Kürbissen?
In den meisten Fällen landen die schrumpligen Kürbisse wohl in den Grüntonnen. Einige finden aber auch den Weg in den Abfallsack. Nachgefragt bei der Kehrichtverbrennungsanlage in Buchs meinen die Betreiber: «Wir können leider nicht sagen, wie viele Kürbisse in den Kehrichtsäcken landen. Wir hoffen jedoch, dass die meisten sie pflichtbewusst im Grüngut entsorgen.»