Nach Missbrauchsskandal

Katholische Landeskirche Aargau fürchtet Mitgliederschwund

14.09.2023, 06:51 Uhr
· Online seit 14.09.2023, 06:45 Uhr
Über 1000 Fälle von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche, drei Viertel davon an Minderjährigen. Eine Untersuchung der Universität Zürich hat diese Woche einen erschreckenden Missbrauchsskandal aufgedeckt. Nun rechnet die Römisch-Katholische Kirche Aargau mit einem Anstieg der Kirchenaustritte.
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Seit vielen Jahren leeren sich die Kirchenbänke kontinuierlich. Nach dem Bekanntwerden des massiven Missbrauchsskandals in der schweizerischen katholischen Kirche befürchtet man bei der Landeskirche des Kantons Aargau nun vermehrt Kirchenaustritte. «Für diejenigen, die sich bereits vorher von der Kirche abgewendet haben, kann dieser Skandal nun bestimmt den Ausschlag geben, sich ganz abzuwenden. Das ist leider Gottes auch verständlich», sagt Luc Humbel, Präsident der Römisch-Katholischen Kirche Aargau, gegenüber TeleM1.

Juso fordert aktiv zum Austritt auf

Dennoch sei die katholische Kirche seit Jahren bemüht aufzuzeigen, dass man das Thema ernst nehme. «Und dass wir tagtäglich auch Gutes in der Seelsorge leisten», so Humbel weiter. Ob und in welchem Ausmass die katholische Kirche Austritte befürchten muss, ist derzeit nur schwer abzuschätzen.

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Aktiv für den Austritt werben die Jungsozialisten. Die Aargauer Juso fordert alle Katholikinnen und Katholiken auf, der Kirche den Rücken zu kehren. «Wir haben an sich nichts gegen den Glauben», sagt Juso Co-Präsident Noé Lüthold. Aber: «Wir wollen auf das institutionelle Problem aufmerksam machen. Etwa wie die Kirche mit diesen Missständen umgeht und eigentlich schon lange weiss, dass Handlungsbedarf besteht.»

Wie eine Umfrage von TeleM1 in Aarau zeigt, sehen das auch viele Passanten so. Was die Aargauerinnen und Aargauer zum Missbrauchsskandal der Kirche sagen, siehst du im Video.

(red.)

veröffentlicht: 14. September 2023 06:45
aktualisiert: 14. September 2023 06:51
Quelle: Tele M1

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