Ein ergriffenes Referendum, zwei Abstimmungen inklusive ausserordentlicher Gemeindeversammlung und eine anonyme Spende für das Dorffest. In Dürrenäsch war in den letzten Wochen einiges los. Grund: Der Gemeinderat wollte mit dem Budget auch den Steuerfuss erhöhen. Wie die ausserordentliche Versammlung ablief und was jetzt mit der Spende passiert, erklärt der Dürrenäscher Gemeindeammann Josef Willi.
Nachdem das Budget beim Urnengang abgelehnt wurde, musste eine ausserordentliche Gemeindeversammlung einberufen werden. Dort wurde aber nochmals das exakt gleiche Budget vom Gemeinderat präsentiert. Der Rat sah keine andere Möglichkeit als die Erhöhung des Steuerfusses von 105 auf 118 Prozent. «Es hat nie einen Plan B gegeben», sagt Willi. Deswegen versuchte der Gemeinderat an der Versammlung nochmals zu erläutern, warum diese Erhöhung notwendig sei. «Es war eine gute und faire Gemeindeversammlung. Wir haben auch im Vorfeld mit dem Referendumsführer gesprochen und erklärt, dass wir auf unserem Standpunkt bleiben», so Willi.
Verschulden oder Steuererhöhung
«Über die einzelnen Punkte im Budget wurde nie diskutiert, einzig über den Steuerfuss», erklärt Willi. Der Gegenvorschlag eines Dürrenäschers mit einem Steuerfuss von 110 Prozent wurde an der Versammlung abgelehnt. Schlussendlich musste die Bevölkerung zwischen einer Steuererhöhung oder einer jährlichen Verschuldung von einer halben Million Franken entscheiden, so der Gemeindeammann. Wäre das Budget erneut abgelehnt worden, hätte der Kanton darüber entscheiden müssen. «Dass das Budget nun angenommen worden ist, zeigt, dass man miteinander in die Zukunft will, das ist schön zu sehen», sagt der Gemeindeammann.
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Spende ist nicht mehr nötig
Nun, da das Ursprungsbudget angenommen wurde, sind auch die 40'000 Franken, die für das Dorffest eingeplant waren, genehmigt. Was passiert also mit der anonymen Spende für das Dorffest? «Eigentlich war die Idee, dass das Geld eine Vorausfinanzierung des Dorffestes ist, bis ein gültiges Budget vorliegt», erklärt Willi. Falls das Budget nicht angenommen worden wäre, hätte die Gemeinde geprüft, ob das Geld als Spende angenommen worden oder eine Rückzahlung infrage gekommen wäre. «Jetzt ist das Budget genehmigt, die Spende wird also nicht benötigt», sagt Willi. Über das Angebot der Spende sei man aber trotzdem dankbar gewesen. «Dass trotz Diskussionen, wie beim Steuerfuss, Veranstaltungen stattfinden können, ist sensationell», sagt Willi abschliessend.