Marketplace, Tutti und Co.: Aargauer Polizei warnt vor Online-Betrügern
Auf digitalen Kleinanzeigen-Portalen tummeln sich vermehrt Betrüger, die mit falschen Angeboten locken. Im ganzen Kanton Aargau gehen bei der Polizei vermehrt Anzeigen ein. Die Botschaft der Kapo lautet daher: Vorsicht ist besser als Nachsicht.
Auch Verkäufer werden Opfer von Betrugsfällen
Wer selber gebrauchte Ski oder ein altes Smartphone auf Marketplace oder Tutti stellt und ausschliesslich von gutgläubigen, zuverlässigen Käufern ausgeht, täuscht sich. So ist es auch kürzlich unserer ArgoviaToday-Reporterin Janina ergangen: Um die gekauften Ski abzuholen, wollte eine Frau einen Expresskurier vorbeischicken, da sie angeblich so beschäftigt war.
Dabei wären Transportkosten von über 100 Franken angefallen, die vorgängig von der Verkäuferin – also unserer Redaktorin – überwiesen werden sollten. Laut Bernhard Graser von der Kantonspolizei Aargau ist dies kein Einzelfall: «Bei uns sind auch schon Anzeigen gegen Käufer eingegangen, die Zoll- oder Transportkosten eingefordert haben.» Auch seien Käufer schon auf diese Masche reingefallen und hätten bezahlt. Wer Opfer eines Betrugs geworden ist, soll daher umgehend Anzeige bei der Polizei erstatten.
Besondere Vorsicht bei wertvollen Produkten
Graser hat bemerkt, dass es sich bei den Betrugsobjekten meist um teure Produkte, Markenartikel und Luxusgüter handelt. «Wertvolle Produkte zu einem sehr geringen Preis sind zwar für Käufer im ersten Moment äusserst verlockend, doch genau bei diesen sollte man besonders vorsichtig sein», so Graser gegenüber ArgoviaToday. Leider komme es laufend vor, dass das Geld zwar überwiesen ist, das angepriesene Gebraucht-Smartphone jedoch nie geliefert würde. Allein seit Januar verzeichnet die Kantonspolizei Aargau Dutzende von entsprechenden Strafanzeigen.
Wegen Fake-Profilen oft geringer Fahndungserfolg
Bei jeder Anzeige nimmt die Polizei Ermittlungen auf. Gerade wenn Betrüger mit Schweizer Wohnsitz auf lokalen Portalen inserieren, hat die Polizei immer wieder Erfolg. Bei den ermittelten Tätern handelt es sich oft um Privatpersonen, die häufig aus Geldnot betrügerische Inserate schalten. Das Risiko, erwischt zu werden, nehmen sie dabei in Kauf. Wenn die unbekannten Täter mit Fake-Profilen Kleinanzeigen aufschalten, gibt es praktisch keinen Fahndungserfolg.
(jas)