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Nur 50 Leute am Klimastreik erwartet – geht «Fridays for Future» die Energie aus?

Baden

Nur 50 Leute am Klimastreik erwartet – geht «Fridays for Future» die Energie aus?

23.09.2022, 16:41 Uhr
· Online seit 23.09.2022, 14:29 Uhr
Statt auf Fracking, Kohle und Atom setzen sie auf Erneuerbare Energien und sozial gerechten Klimaschutz. Am Klimastreik von «Fridays for Future» sind heute Nachmittag jedoch weit weniger Demonstranten zu sehen als noch vor Corona.
Cornelia Suter
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Um 16 Uhr am Freitagnachmittag startet die Klimademo in Baden. Rund 50 Personen erwartet die Gruppierung «Fridays for Future», welche weltweit zum Klimastreik aufgerufen hat. Weit weniger Demonstranten also, als noch vor Coronazeiten. «Die Klimakrise ist da, wir haben sie diesen Sommer am eigenen Leib gespürt und es stossen daher wieder vermehrt Leute zu uns. Auch wenn wir momentan auf einer eher tiefen Flamme kochen, es wird wieder ein ‹Up› bei der Klimademo geben», sagt «Fridays for Future»-Sprecherin Norma de Min.

Mehr Zeit für Interne Weiterbildungsarbeit

Am Freitagnachmittag werden sie in Baden eher in zaghafter Erscheinung unterwegs sein. «Das gehört bei einer Bewegung einfach dazu. Es gibt Zeiten, da können wir viele Personen mobilisieren und Zeiten, wo eben weniger läuft», erklärt de Min und zieht daraus aber auch eine positive Bilanz: «Wir haben jetzt viel mehr Zeit für interne Weiterbildungsarbeit. Wir wollen unser Know-how unbedingt weitergeben.»

Norma de Min wird am Freitag in Baden durch die Strassen ziehen und zusammen mit anderen Demonstrantinnen und Demonstranten den konsequenten Ausstieg aus Kohle, Gas, Öl und Atomkraftwerk fordern. «Wir müssen nun weit schneller und konsequenter auf Erneuerbare Energie setzen. Gleichzeitig braucht es weit mehr Anstrengung beim Energiesparen und ein gezielter Umbau zu einer emissionsfreien Wärmeversorgung.»

Geht «Fridays for Future» bald die Energie aus? 

«Die Corona-Krise war sicher sehr schwierig für den Klimastreik, da Corona das Ganze etwas überschattet hat. Das Klima-Thema ist deswegen aber nicht weniger wichtig. Wir hatten diesen Frühling bereits einen Klimastreik gemacht, damals war aber gerade der Ukrainekrieg ausgebrochen und die Leute hatten Angst, in grossen Mengen auf die Strassen zu gehen.» Jetzt nach dem Sommerloch sei es ebenfalls schwierig, die Leute auf die Strasse zu bekommen. «Das Momentum muss einfach wieder kommen. Die Klimakrise ist noch überhaupt nicht gelöst», ist de Min überzeugt.

Wird die zaghafte Sparflamme, mit welcher «Fridays for Future» momentan kocht, vielleicht bald ausgehen? «Auf keinen Fall», protestiert Norma de Min: «Die wird sicher nicht ausgehen. Wie erwähnt, sind wir intern stark am weiterarbeiten. Deshalb wird mit Sicherheit bald wieder eine grosse Flamme entstehen.» Am Ende haben mehr als 100 Personen bei der Demonstration teilgenommen. 

veröffentlicht: 23. September 2022 14:29
aktualisiert: 23. September 2022 16:41
Quelle: ArgoviaToday

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