Küttigen

Rekordverdächtiges Minus von 7,5 Millionen in der Rechnung – das ist der Grund

· Online seit 02.04.2024, 22:29 Uhr
Küttigen ist finanziell eigentlich gut aufgestellt. Deshalb erstaunt, dass die Rechnung 2023 ein Minus von fast 7,5 Millionen Franken ausweist. Dahinter stecken die Altlasten.
Anzeige

Das Budget 2023 der Einwohnergemeinde Küttigen ging eigentlich von einem kleinen Minus aus – nur 82’000 Franken bei Steuerfuss 100 Prozent. Nun ist es aber ganz anders gekommen: Das Minus beträgt 7,48 Millionen Franken. «Das in dieser Höhe einmalige Defizit ist auf die von der Gemeinde zu finanzierenden Sanierungskosten der Altdeponie Ritzer von voraussichtlich 9 Mio. zurückzuführen», teilt die Gemeinde laut der Aargauer Zeitung mit.

Dasselbe Problem hatte bereits den Aarauern die Rechnung vermiest; beide Gemeinden tragen je 15 Prozent der Gesamtkosten für die Deponiesanierung. Gegenüber den ursprünglichen Annahmen seien die Sanierungskosten basierend auf aktuellen Zahlen «deutlich höher». Wie Gemeindepräsident Tobias Leuthard sagt, war man 2021 in einer Kostenschätzung von rund 34 Millionen Franken ausgegangen. Aktuell liege eine Kostenprognose von zirka 50 Millionen Franken vor.

Steuereinnahmen wären über Budget

Angesichts dieser höheren Kosten habe sich die Ausgangslage wesentlich geändert, teilt die Gemeinde mit: «Abklärungen zeigten, dass die bisherige genehmigte Buchungspraxis nicht mehr den sachlichen Investitionsbegriff erfüllt. In der Folge wurden die bereits aktivierten Ausgaben ausserplanmässig abgeschrieben, und mit den verbleibenden Sanierungskosten von 5,1 Mio. Franken sind langfristige Rückstellungen gebildet worden.» Ohne diese Effekte hätte die Gemeinde 1,5 Millionen Plus gemacht. Unter anderem, weil die Steuereinnahmen über Budget lagen.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

Bemerkenswert ist der Transferaufwand. Budgetiert waren 13,6 Millionen Franken; 4,5 Prozent mehr als 2022. Die Kostensteigerung sei auf die Auslagerung der Mandatsführung im Bereich Kindes- und Erwachsenenschutz an die Stadt Aarau zurückzuführen, lautete die Erklärung damals, als das Budget präsentiert wurde. Nun vermeldet Küttigen in der Rechnung «massiv steigende Kindes- und Erwachsenenschutzmassnahmen», die den Transferaufwand auf 13,9 Millionen Franken haben steigen lassen.

Nettovermögen sinkt leicht

Die Nettoinvestitionen beliefen sich auf 3,7 Millionen Franken, das ist gut die Hälfte dessen, was geplant war. «Die Abweichung erklärt sich hauptsächlich mit der Verzögerung von geplanten Sanierungsprojekten bei den Kantons- und Gemeindestrassen sowie bei der Altdeponie Ritzer», so die Mitteilung. Wegen des Finanzierungsfehlbetrags von 5 Mio. Franken sinkt das Nettovermögen auf 4,6 Mio. Franken.

(Aargauer Zeitung / Nadja Rohner)

veröffentlicht: 2. April 2024 22:29
aktualisiert: 2. April 2024 22:29
Quelle: ArgoviaToday

Anzeige
Anzeige
argoviatoday@chmedia.ch