Club Goldwand

«Sie dachte, er sei älter»: Deshalb bediente eine Sexarbeiterin einen Minderjährigen

· Online seit 09.03.2024, 19:17 Uhr
Eine Sexarbeiterin des Clubs «Goldwand» Clubs in Rieden wurde verurteilt, weil sie einen Minderjährigen bediente. Nun erklärt der Geschäftsführer, wie es dazu kommen konnte.
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Eine 25-jährige Sexarbeiterin des Goldwand Clubs in Rieden wurde von der Aargauer Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger sexueller Handlungen mit Kindern verurteilt. Im vergangenen Oktober hatte sie einen 15-Jährigen bedient, der in den Club kam und angab, 20 Jahre alt zu sein. Die beiden begaben sich in ein Zimmer, wo die zehn Jahre ältere Frau den Jugendlichen mit der Hand befriedigte, wie aus einem Strafbefehl der Aargauer Staatsanwaltschaft hervorgeht.

Geschäftsführer verteidigt die Sexarbeiterin

Der 15-Jährige habe allerdings kein besonders junges Aussehen gehabt, sagt nun Louis Ender, Geschäftsführer des Goldwand, gegenüber TeleM1. «Die Frau hat mit dem jungen Mann Kontakt aufgenommen und hatte den Eindruck, dass das Alter kein Problem sei. Sie dachte, er sei volljährig, möglicherweise 20. Die beiden kamen dann ins Gespräch und wurden handelseinig.»

Dass der junge Mann selber den Dienst der Sexarbeiterin in Anspruch nahm, und für die bezogenen 30 Minuten regulär 200 Franken bezahlte, spielt aus rechtlicher Sicht keine Rolle. Weil er minderjährig war, bleibt die sexuelle Handlung widerrechtlich, so die Staatsanwaltschaft.

Straftat fliegt zufällig auf

Aufgeflogen war die Straftat nur wegen eines Zufalls. Nachdem der 15-Jährige den Club verlassen hatte, zog er weiter. Er habe dann aber persönliche Gegenstände vermisst, erzählt Geschäftsführer Ender. «Der junge Mann hatte sich auf der einen Seite bedroht gefüllt und vermisste andererseits Gegenstände. Als die Polizei dann ihre Ermittlungen aufnahm, stellte man natürlich fest, dass er noch nicht 16 ist.»

Club verzichtet weiterhin auf Zutrittskontrolle

Man kontrolliere grundsätzlich, wer in den Goldwand Club komme, versichert Ender. Doch auf zusätzliche Alterskontrollen an der Eingangstür werde verzichtet.  «Wir haben laufend ein Kommen und Gehen, da würden solche Kontrollen wenig Sinn machen.» Ausserdem könnte  man auch Alterskontrollen am Eingang mit «Manipulationen und Tricks» umgehen.

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Man habe nach dem Vorfall aber alle Mitarbeitenden noch einmal dazu sensibilisiert, besser aufzupassen. Die verurteilte Sexarbeiterin habe den Betrieb mittlerweile verlassen, dies aber freiwillig. Ihr sei nicht gekündet worden.

(red.)

veröffentlicht: 9. März 2024 19:17
aktualisiert: 9. März 2024 19:17
Quelle: ArgoviaToday

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