Aargau/Solothurn

Wie geht es mit dem Testangebot im Aargau weiter?

Nach Lockerungen

Wie geht es mit dem Testangebot im Aargau weiter?

· Online seit 18.02.2022, 06:01 Uhr
Die Maskenpflicht ist fast überall gefallen, das Zertifikat ist, abgesehen für eine Reise ins Ausland, hinfällig geworden. Und auch sonst gibt es in der Schweiz nur noch sehr wenige Massnahmen, die an eine Pandemie erinnern. Doch wie sieht es mit den Testzentren aus? Braucht es die noch?
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Die enormen Lockerungen, die der Bundesrat am Mittwoch bekannt gegeben hat, lassen den Eindruck aufkommen, die Pandemie sei vorbei. Ein Blick in die Fallzahlen verrät: Sie ist es nicht. Trotzdem gilt nun vielerorts wieder "back to normal". Nicht so bei den Testzentren.

Viele Testzentren bleiben weiterhin bestehen

Diese werden – anders als die Maskenpflicht – nämlich nicht so schnell verschwinden. Eine Umfrage von ArgoviaToday im Kanton Aargau zeigt: Viele Testzentren machen weiter wie bisher. Auch Boris Rauscher, Mediensprecher des Kantonspitals Aarau, hält fest: «Aus medizinischer und epidemiologischer Sicht ist es sehr wichtig, dass sich insbesondere symptomatische Personen weiterhin zeitnah testen lassen.» Und deshalb brauche es weiterhin ein Testangebot.

Wie sich die Nachfrage bezüglich Covid-Tests am KSA in den kommenden Tagen und Wochen entwickeln werde, sei schwierig vorauszusagen. Laut Rauscher ist das Kantonsspital aber auf alles vorbereitet: «Aufgrund der Öffnungsschritte bei hohen Fallzahlen mit einer sehr hohen Positivitätsrate machen wir uns auf eine weitere Fallzunahme gefasst.» Deshalb wir das Kantonsspital Aarau weiterhin niederschwellige und zeitnahe Testmöglichkeiten anbieten. Dazu gehören sowohl das Walk-In-Testzentrum wie auch das Testangebot mit Online-Anmeldung. Insgesamt können sich in den Testzentren des KSA so 800 Personen pro Tag testen lassen. Diese Kapazität und auch die Öffnungszeiten bleiben unverändert bestehen.

Und auch das Kantonsspital Baden wird das Testcenter auf dem Dach des Parkhauses weiterhin beibehalten, die Kapazitäten und Öffnungszeiten jedoch laufend dem Bedarf anpassen, wie es auf Anfrage heisst.

Ähnliches Bild im Bezirk Zurzach: Das Corona-Testcenter im Asana Spital Leuggern bleibt in Betrieb. Auf Anfrage von ArgoviaToday erklärt Spital-Direktor René Huber: «Wir betreiben das Testcenter so lange, wie der Bedarf nach Tests vorhanden ist.» Wie lange dies sein werde, werde sich zeigen. Momentan sei die Auslastung noch immer hoch, so Huber. In Leuggern werden die Öffnungszeiten je nach Bedarf jeweils kurzfristig angepasst, im Ganztagesbetrieb sind bis zu 50 Tests am Tag möglich.

In Muri und Menziken bleibt das Testcenter bis auf Weiteres mit den gleichen Öffnungszeiten wie bisher bestehen. Aktuelle Informationen zu allen Standorten, die Coronatests anbieten, gibt es hier.

Nachfrage in Apotheken rückläufig

Etwas anders sieht es in den Apotheken aus. Dort sei bereits jetzt eine abnehmende Nachfrage spürbar, so Lukas Korner, Präsident des Aargauischen Apothekerverbandes, auf Anfrage von Radio Argovia. Die alltägliche Testmöglichkeit in Apotheken, so wie es sie momentan noch gibt, dürfte wohl bald verschwinden: «Ich gehe davon aus, dass sich viele Apotheken nun überlegen, ob sie noch die gleiche Kapazität aufrecht erhalten oder Tests nur noch zu Randzeiten oder auch gar nicht mehr anbieten sollen, weil die Nachfrage so stark zurückgegangen ist.» In Korners Apotheke in Gränichen hat sich die Nachfrage in den letzten Wochen mehr als halbiert. Von anfänglich über 350 PCR-Tests am Tag seien es mittlerweile nur noch 50 bis 80.

Die Apotheken im Aargau müssen nun ihr Angebot überdenken, um herauszufinden, ob sich der Aufwand und das Zusatzpersonal im Verhältnis zur Nachfrage noch lohnt. Die Wahrscheinlichkeit sei allerdings gross, dass viele Apotheken den Betrieb nun ein wenig runterfahren werden, so Korner: «Wenn es weiterhin so einen Rückgang bei der Nachfrage gibt, dann wird es mit der Zeit kein dezentrales Angebot mehr brauchen. Dies sieht man momentan ja auch beim Impfen.»

Für die Apotheken bedeutet die sinkende Nachfrage, endlich wieder einmal durchatmen zu können. Doch die Sorge darum, dass es nächsten Winter wieder losgehen könnte, die bleibt.

veröffentlicht: 18. Februar 2022 06:01
aktualisiert: 18. Februar 2022 06:01
Quelle: ArgoviaToday

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