Fotofalle

Wolf in Vordemwald gesichtet – ist das der umtriebige Täter?

19.12.2023, 19:26 Uhr
· Online seit 19.12.2023, 15:34 Uhr
In den letzten Tagen sind mehrere Schafe in der Region Zofingen gerissen worden. Behörden haben sich bereits eingeschaltet und Nutztierhaltende informiert. Am Montagabend tappte ein Wolf in eine Fotofalle in Vordemwald. Ist dies das gesuchte Raubtier?

Quelle: Tele M1 / Daniel Arnold / ArgoviaToday / Severin Mayer

Anzeige

Die Schafsrisse in der Region Zofingen häufen sich in der letzten Zeit – insgesamt 12 Nutztiere wurden in den letzten Tagen gerissen. Nachdem bereits letzte Woche ein gerissenes Schaf in Rothrist entdeckt wurde, folgten am Wochenende mehrere gerissene Nutztiere in der Nachbargemeinde Murgenthal. Auch in Brittnau wurde schon am Freitag ein gerissenes Schaf entdeckt. Am Montagmorgen wurde bisher das letzte gerissene Tier gemeldet, wiederum in Rothrist.

Wolf in der Region gesichtet

Zudem habe der Rissexperte der kantonalen Abteilung Wald die Risse vor Ort beurteilt. «Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ist auf einen Wolf als Verursacher zu schliessen», schreibt das Umweltdepartement in einer entsprechenden Mitteilung. Jetzt ist am Montagabend gegen 18 Uhr ein Wolf in eine Fotofalle in Vordemwald gelaufen. Ob dieser Wolf für die bisher 12 gerissenen Schafe in den letzten Tagen verantwortlich ist, ist aktuell noch unklar. Auch die Behörden sind jetzt aktiv geworden und haben die Nutztierhaltende in der betroffenen Region über die Risse und die Umsetzung der Herdenschutzmassnahmen informiert.

Wenn der Kanton Aargau eine Abschussbewilligung erteilt, dann dürfte das Tier geschossen werden. Da man den Umgang mit dem Wolf in der Region weder kennt noch gewohnt ist, weiss Ernst Bühler, Jagdaufseher aus Vordemwald, dass der Abschuss sicher eine Herausforderung wird. «Ich vermute, dass das nicht einfach wird. Das Problem ist, dass wir nicht wissen, was wir einsetzen dürfen. Ob Nachtsichtgeräte, Lampen, künstliches Licht oder was auch immer, das ist nicht klar. Da müssen wir dann schauen», erklärt Bühler gegenüber Tele M1.

Quelle: Tele M1 / Daniel Arnold / ArgoviaToday / Severin Mayer

Ist dieser Wolf verantwortlich für die Risse?

Laut Thomas Stucki, Leiter Sektion Jagd beim Kanton Aargau, muss ein Wolf innerhalb von einem Monat 15 Nutztiere töten, damit dieser gemäss der Verordnung des Bundes zum Abschuss freigegeben werden darf. Eine solche Abschussbewilligung muss aber zuerst durch den Kanton verfügt werden. Unter welchen Umständen das Tier geschossen werden darf, wird dann der Kanton vorgeben.

Stucki geht derzeit davon aus, dass es sich um einen Wolf handelt. In Brittnau, Rothrist sowie Murgenthal hätten sich ähnliche Rissbilder gezeigt. Sicher sei dies jedoch nicht, vielleicht geben diesbezüglich die DNA-Profile mehr Aufschluss. Mit diesen kann in etwa drei Wochen gerechnet werden. Ob das in Vordemwald gesichtete Raubtier der Täter ist, kann derzeit nicht gesagt werden.

Für die Bevölkerung besteht laut den Behörden keine Gefahr. Bei entsprechenden Wolfssichtungen gilt aber: Abstand halten und ruhig stehen bleiben.

Quelle: Tele M1

veröffentlicht: 19. Dezember 2023 15:34
aktualisiert: 19. Dezember 2023 19:26
Quelle: ArgoviaToday

Anzeige
Anzeige
argoviatoday@chmedia.ch