Freundin erhebt Vorwürfe

«So viele Polizisten wegen eines 16-Jährigen ist schon übertrieben»

· Online seit 22.08.2022, 20:11 Uhr
In Riken wurde am Sonntagnachmittag ein zur Fahndung ausgeschriebener 16-jähriger Jugendlicher entdeckt. Beim Eintreffen der Polizei versteckte er sich in einem Maisfeld. Am Abend konnte der Flüchtige in Gewahrsam genommen werden. Seine Freundin erhebt schwere Vorwürfe gegen das Vorgehen.

Quelle: TeleM1

Anzeige

Am Sonntag lief ein Polizeieinsatz in Riken. Ein 16-Jähriger versteckte sich in einem naheliegenden Maisfeld vor der Polizei, wie die Kantonspolizei Aargau auf Anfrage bestätigte. Der Gesuchte soll aus der Festung Aarburg geflohen sein, woraufhin die Jugendstaatsanwaltschaft den Jugendlichen zur Festnahme ausschrieb. Wie die Kantonspolizei Aargau am Montag mitteilt, war der junge Brasilianer am Vortag unter Gewaltanwendung aus dem Jugendheim Aarburg entwichen.

Quelle: TeleM1/ArgoviaToday

Jetzt sitzt der 16-Jährige in einem anderen Gefängnis

Der Flüchtige sei der Polizei bereits bekannt gewesen. Es handle sich dabei um einen gefährlichen Straftäter, erklärte Bernhard Graser. Noch am Abend hat sich der Flüchtige ergeben und konnte von der Polizei festgenommen werden. Nun befindet er sich in einem anderen Gefängnis in Haft, wie die Polizei am Montag schreibt.

Nun erhebt seine Freundin allerdings schwere Vorwürfe gegen das Vorgehen der Polizei: «Ich finde, der Polizeieinsatz war sehr übertrieben. Er hat wirklich schon schlimmere Scheisse gebaut. Jetzt hatte er ja gar nichts gemacht, er ist einfach abgehauen.» Seit Anfang des Jahres sind die beiden ein Paar. Am Sonntag hatte sie der Polizei geholfen, den Jugendlichen zur Aufgabe zu bewegen. «Ich hatte ihm durch das Megafon gesagt, er solle rauskommen. Die Polizei sagte, wenn mein Freund rauskomme, dürfe er sich bei mir verabschieden. Das war aber nicht der Fall», klagt sie an.

Mehrere Einsatzkräfte vor Ort

Unter solchen Umständen seien Verabschiedungen leider nicht möglich, sagt der Mediensprecher am Montag zu Tele M1. «So dankbar wir dieser Freundin auch sind, dass sie uns sogar noch unterstützte, konnten wir am Schluss leider keine Verabschiedungsszene zulassen.» Die Polizei war mit mehreren Einsatzkräften vor Ort. Diese hatten das Maisfeld stundenlang umstellt. Auch eine Hundestaffel und eine Drohne sei im Einsatz gewesen, heisst es weiter.

(vro/sib)

veröffentlicht: 22. August 2022 20:11
aktualisiert: 22. August 2022 20:11
Quelle: Tele M1/ArgoviaToday

Anzeige
Anzeige
argoviatoday@chmedia.ch