Quelle: Tele M1
Die Mineralquelle Zurzach AG (MQZ) ist Teil des norddeutschen Unternehmens riha Wesergold, das über 2000 Mitarbeitende beschäftigt. 68 von ihnen droht jetzt der Jobverlust. Denn die MQZ wird auf Ende Jahr geschlossen, wie die «Schaumburg-Lippische Landes-Zeitung» schreibt. Wesergold-Geschäftsführer Richard Hartinger sagt im Interview, dass der Standort in Zurzach schon länger defizitär gewesen sei. Die gestiegenen Energiekosten hätten den Weiterbetrieb nun verunmöglicht.
Zudem sei der Schweizer Markt generell schwierig. Schuld sei auch der Einkaufstourismus: «Die Schweizer kaufen viele Produkte preiswert in der EU ein», sagt Hartinger zur Zeitung. Ausserdem seien die Personalkosten in der Schweiz sehr hoch. Zwar half die Corona-Pandemie, den Einkaufstourismus etwas einzudämmen und das Geschäft in den regionalen Läden anzukurbeln, allerdings nicht langfristig. Deshalb habe man nun den Entscheid gefasst, den Standort zu schliessen. «Trotz aller Optimierungsbemühungen konnte bisher keine nachhaltige Verbesserung der Situation erreicht werden, auch für die kommenden Jahre ist keine positivere Entwicklung zu erwarten. Zusätzlich wären für eine Fortführung erhebliche Investitionen erforderlich», sagt Hartinger.
So reagieren Mitarbeitende und Geschäftsführung
Fast 70 Personen arbeiten bei der Mineralquelle Zurzach. Manche davon seit mehr als zwei Jahrzehnten. Für sie alle gilt: bald ist Schluss. Das sei ein schwerer Schlag für die Belegschaft, meint einer der Angestellten. Man ist geschockt. Obwohl das Gerücht über die Schliessung schon letzten Monat die Runde bei der Belegschaft gemacht hatte.
Auch Andi Meier, Gemeindeamman von Zurzach, zeigte sich überrascht. Er sei von der Meldung der Besitzerfirma aus Deutschland auf dem falschen Fuss erwischt worden.
In rund zwei Monaten schliessen die Tore der Mineralquelle Zurzach AG endgültig. Einen Sozialplan gebe es nicht, wie der Geschäftsführer Hanspeter Brunner auf Anfrage von Tele M1 mitteilte. Die Geschäftsleitung sei jedoch bemüht, die Situation mit jeder einzelnen Mitarbeiterin und mit jedem Mitarbeiter individuell anzuschauen, um allen eine berufliche Zukunft zu ermöglichen.