Aargauer organisiert Hilfsgüter für Unwetteropfer in Deutschland
Überflutete Strassen, eingestürzte Häuser und ganze Städte ohne Strom und Trinkwasserversorgung: Tief «Bernd» hat insbesondere im Westen Deutschlands grosse Schäden angerichtet. Allein in Nordrhein-Westfalen sollen bislang 46 Menschen an den Folgen der Unwetter gestorben sein, mindestens 150 wurden verletzt. Als der 44-jährige Matthias Koch aus Bettwil die Bilder der Zerstörung in den Nachrichten sah, war für ihn klar: «Ich muss helfen.»
Grösseres geplant
Sofort gründete er zusammen mit seiner Mitbewohnerin die Facebook-Gruppe «Wir helfen NRW aus der Schweiz», die aktuell 32 Mitglieder zählt. In mehreren Posts ruft er die Mitglieder auf, Hilfsgüter zu spenden. Seit Freitag sei er in engem Kontakt mit Menschen in NRW, die von den Unwettern getroffen wurden. «Im Moment ist der Bedarf nach Babynahrung, Windeln und Hygieneartikel jeglicher Art besonders gross.» Aber auch geladene Powerbanks würden dringend benötigt, da einige Gebiete vom Stromnetz getrennt sind, so Koch weiter.
Die Spenden lagere er derzeit in seiner Garage. «Das wird aber langsam eng», sagt er im Interview mit ArgoviaToday. «Ich bin überwältigt, wie viele Sachen zusammengekommen sind. Und das, obwohl wir nur 32 Leute in der Facebook-Gruppe sind.» Am Mittwoch fährt Koch deshalb zum ersten Mal in seinem mit Hilfsgütern bepackten Privatwagen in den Westen. Nach der ersten Tour plant der 44-Jährige weitere Aktionen: «Wenn die ersten Aufräumarbeiten getan sind und die Leute wieder in ihre Wohnungen zurückkönnen, werden Möbel, ja ganze Wohnungseinrichtungen gebraucht. Da bin ich auch jetzt schon dran, diese zu organisieren.» Aber: Als Privatperson sei es schwierig, im grossen Stil Hilfe zu leisten. Deshalb möchte Koch bald einen Verein gründen.
(red)