Sie hat einen 16 Meter langen Reissverschluss und würde einer 180 Meter grossen Person passen. Am Sonntag wurde die Riesenhose in Beromünster der Bevölkerung präsentiert und amtlich vermessen. Mit ihr will Kelesh den Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde schaffen. Gelingt ihm dies, so plant der passionierte Schneider aus der Hose gegen 12'000 Stofftaschen zu nähen, die verschenkt aber auch in Läden in Beromünster, Sempach Stadt und Neuenkirch verkauft werden sollen.
«Dies ist eine Möglichkeit, auf die Plastikverschmutzung in unserer Welt aufmerksam zu machen», sagt Patrick Curschellas auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, der Kelesh bei seinem Projekt unterstützte.
Hilfe für die Realisierung holte sich Xwendekar Kelesh bei der Männerriege Beromünster, bei der er Mitglied ist. Der Mann, der vor elf Jahren aus Syrien in die Schweiz geflüchtet war und in seiner Heimat eine grosse Schneiderei zurücklassen musste, habe schon immer von einem solchen Projekt geträumt, sagt Curschellas.
Einmal nach einer Probe der Männerriege habe Kali, wie er von allen genannt werde, von seinem Lebenstraum erzählt. Im Nu fand er 50 begeisterte Helfer, die ihn an 14 Sonntagen bei den Schneiderarbeiten halfen.
Knapp fünf Meter mehr
Dafür habe Kelesh eine Art Schnittmuster erstellt - natürlich nicht in Originalgrösse, sagt Curschellas. Genäht hat er das 700 Kilogramm schwere Kleidungsstück aus Baumwollstoff mit einer normalen Nähmaschine. Die Helfer entwickelten eine spezielle Technik, um den Stoff während des Nähens anzuheben. «Den Überblick aber hatte stets nur Kali», sagt Curschellas.
Der Stoff kostete insgesamt 4500 Franken. Die Crew fand einen Sponsor, der anonym bleiben will und der Kelesh helfen wollte, seinen Wunsch zu erfüllen. «Wenn wir mit dem Verkauf der Stofftaschen dann Gewinn erzielen, werden wir dieses Geld einem gemeinnützigen Projekt gegen Plastikverschmutzung spenden», sagt Curschellas.
Der aktuelle Weltrekord für die grösste Hose stammt aus dem Jahre 2019. Die 65,5 Meter lange Jeans wurde auf einem Parkplatz in der peruanischen Hauptstadt Lima vermessen.