Erst im Herbst hat die Migros ihre neuen «Coffee Balss» präsentiert. Damals hiess, das neue Kapselsystem sei kompostierbar und deshalb besonders nachhaltig. «Die grösste Produktinnovation in der Geschichte der Migros sollte die Kaffeeindustrie radikal verändern». Dies galt auch als Angriff auf Nespresso mit seinen Alukapseln.
Nun will Nespresso nachziehen und ebenfalls eine kompostierbare Kapsel auf den Markt bringen. Diese Kapseln soll aus Papier bestehen und möglichst schnell umgesetzt werden. Das scheint wiederum die Migros sehr zu ärgern, die mindestens fünf Jahre an ihrer Innovation gearbeitet haben.
In einem Interview mit der NZZ am Sonntag kritisiert der Coffee B-Chef Frank Wilde die neuen kompostierbaren Kapseln des Konkurrenten. «Am Ende ist es einfach wieder eine Kapsel. Sie besteht halt aus Papier, das zerfällt schneller als Aluminium», wird Wilde zitiert. Wer viel Kaffee am Tag trinke, dessen Garten sei dann voll mit Papierkapseln. Wilde war bis vor Kurzem selbst Angestellter von Nespresso Schweiz und verantwortete dort unter anderem das Kapselrecycling-Programm.
Allerdings würden die Konsumenten das nicht lange dulden. Weltweit würden jedes Jahr über 100'000 Tonnen entstehen. Die «Coffee Balls» hingegen seien die Zukunft, denn durch sie gäbe es keinen Abfall mehr, so der Coffee-B-Chef.
(red.)