Wirkstoffe aus Asien

Oberste Apothekerin warnt vor Medikamentenengpass im Winter

13.02.2023, 09:25 Uhr
· Online seit 13.02.2023, 08:22 Uhr
Martine Ruggli, Präsidentin des Apothekerverbands Pharmasuisse, fordert, dass sich die Schweiz bei einem Medikamentenmangel für die Zukunft wappnet. Grosse Probleme befürchtet sie bei einem langen, kalten Winter mit vielen schweren Erkältungen.
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Die Schweizer Pharmabranche soll weniger abhängig von Wirkstoffen aus Asien sein. Das hat die Präsidentin des Apothekerverbandes Pharmasuisse Martine Ruggli gefordert. Als Lösung schlug sie neue Arzneimittelfirmen in Europa vor.

Wenn ein Medikament in der Schweiz fehle, sei es «in einer Extremsituation wie der jetzigen» in ganz Europa nicht vorhanden. Die Schweiz müsse sich nun mit Europa für die Zukunft wappnen, sagte Ruggli im Interview mit «Blick» von Montag.

Antibiotika seien sehr saisonal

Auf die Frage, welches Medikament als Erstes auszugehen drohe, sagte Ruggli, dass Antibiotika sehr saisonal seien und die Schweiz viel mehr Infektionen im Winter habe. Gäbe es jetzt einen langen, kalten Winter mit vielen schweren Erkältungen, könnte es sehr problematisch werden, warnte sie.

Die einzige europäische Firma für Antibiotika beispielsweise liege in Österreich. Neue Standorte aufzubauen, dauere zwar, sei aber möglich. «Es braucht verschiedene Quellen», sagte Ruggli.

Lockdown in China und andere Gründe

Zu den Gründen für den Engpass an Medikamenten zählen laut dem Bund Schwierigkeiten bei den Versorgungswegen der Wirkstoffe aus Asien sowie der Lockdown in China. Auch der Ukraine-Krieg spiele eine Rolle.

(sda/bza)

veröffentlicht: 13. Februar 2023 08:22
aktualisiert: 13. Februar 2023 09:25
Quelle: Today-Zentralredaktion

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