«So schweizerisch»

Produkt bleibt stecken – Selecta zahlt 2.70 Franken zurück

· Online seit 17.07.2023, 05:58 Uhr
Ein Tessiner reklamierte, weil ein Selecta-Automat sein Produkt nicht ausspuckte. Selecta erstattete ihm darauf exakt 2.70 in bar zurück. Auf Social Media lachen User über so viel Schweizer Gewissenhaftigkeit.
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Der Schoggiriegel ist bezahlt – und bleibt im Automaten stecken. In solchen Situationen schlucken viele hungrige Pendlerinnen und Pendler den Ärger runter und hasten mit leerem Magen auf den Zug. Für einen Tessiner war eine Panne bei einem Selecta-Automaten aber noch lange nicht gegessen.

In einem Schreiben, welches das Unterhaltungsprofil «Il Ticinese Medio» auf Facebook veröffentlicht hat, entschuldigt sich der Snackautomaten-Betreiber für ein nicht ausgespucktes Produkt.

Zwei Einfränkler, 50 Rappen und 20 Rappen

«Selbstverständlich erstatten wir Ihnen den ‹verlorenen› Betrag von 2.70 Franken zurück», schreibt Selecta darin weiter. Anbei befinde sich das Geld. Ein Foto des Konsumenten beweist: Auf der Rückseite des Schreibens fein säuberlich angeklebt schickte Selecta zwei Einfränkler, einen 50-Räppler und einen 20-Räppler.

«Das ist die schweizerischste Sache, die du heute sehen wirst», schrieb «Il Ticinese Medio» über dem Post.

«Ich lebe in einem wunderbaren Land»

Der Post hat über 500 Reaktionen und zahlreiche Kommentare ausgelöst. Ein User schreibt, dass ihm dasselbe passiert sei. «Der Automat hat fünf Franken geschluckt, worauf sie mir diese zurückgeschickt haben», kommentiert er mit lachenden Emojis. Ein weiterer User schätzt sich glücklich: «Ich lebe in einem wunderbaren Land und freue mich darüber.»

Unter den Reaktionen spielt jemand auch auf das Debakel der Credit Suisse an. «Wer weiss, vielleicht machen das eines Tages auch die Banken?», witzelt der Kommentarschreiber. Für einige User übertreibt es Selecta gar mit Korrektheit. «Verdammt, wie gewissenhaft ist das denn!», findet ein User.

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Selecta bestätigt das Schreiben auf Anfrage der Today-Redaktion. «Ja, es ist richtig, dass wir unseren Konsumentinnen und Konsumenten den verlorenen Geldbetrag bar zurückerstatten – mit einem entsprechenden Schreiben», sagt Mediensprecherin Sarina Künzli. Es komme hin und wieder vor, dass Produkte in den Automaten stecken blieben. «Falls dies passiert, reagieren wir unkompliziert und schicken das Geld per Post zurück.»

Selecta setzt weiterhin auf Bargeld

Laut Künzli hat Selecta schon mehrfach überlegt, den Bezahlprozess zu digitalisieren. Selecta habe aber davon abgesehen, da nicht alle Kundinnen und Kunden digital unterwegs seien, nicht alle Twint nutzten und nicht alle einen Voucher wollten. «Darum schicken wir das verlorene Geld per Post zurück.»

Das Unternehmen macht darauf aufmerksam, dass Konsumentinnen und Konsumenten bei einer Panne die Hotline-Nummer wählen könnten, die auf jedem Automaten vermerkt sei. Zudem gebe es auf der Website ein Beschwerdeformular für solche Fälle.

veröffentlicht: 17. Juli 2023 05:58
aktualisiert: 17. Juli 2023 05:58
Quelle: Today-Zentralredaktion

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