Kürzlich wurde eine 31-jährige Frau verurteilt, weil sie vergangenen Sommer bei einem Einkauf im Migros im Glattzentrum von hundert Produkten nur neun mit dem Subito-Gerät scannte. Unter den geklauten Waren befanden sich unter anderem teure Bio-Entrecôtes, Rindsplätzli und Hobelfleisch.
Solche Diebstähle kommen nicht selten vor. Denn jetzt zeigt sich, dass Klauen im Laden in der Schweiz stark zugenommen hat. Vom Jahr 2021 zum Jahr 2022 sind 3000 Diebstähle dazugekommen, das ist ein Anstieg um 20 Prozent. Insgesamt wurde vergangenes Jahr fast 20'000 Mal geklaut, wie der «Sonntagsblick» berichtet.
Fleisch und Elektronik hoch im Kurs
Pro Jahr verlieren Detailhändler Hunderte Millionen Franken wegen Diebstahls. So habe ein Migros-Sprecher etwa gesagt, dass etwa ein Prozent des Umsatzes an den Kassen nicht gescannt werde. Bei einem 30-Milliarden-Umsatz wären das 300 Millionen Franken pro Jahr.
Die beliebtesten Produkte, die man in der Schweiz unbezahlt mitgehen lässt, sind Fleisch und Elektronik. Weltweit führt Käse die Beliebtheits-Liste an, denn zirka vier Prozent des überall produzierten Käse wird geklaut.
Es braucht neue Massnahmen
In Läden wird insbesondere an Self-Checkout-Kassen gestohlen. Denn ohne Personal sinkt die Hemmschwelle. Die Inflation könnte das Problem laut einer deutschen Studie zusätzlich verschärfen: «Die höheren Preise und Werte machen Diebstahl interessanter», heisst es darin.
Migros, Coop und Co. rüsten jetzt auf. «Unsere Auftraggeber haben seit ein paar Monaten ihre Budgets für Sicherheitsmassnahmen erhöht», sagt ein Ladendetektiv gegenüber dem «Sonntagsblick». Es kommen mehr Schranken, die sich nach dem Scannen des Kassenbons öffnen, zum Einsatz und auch bei den Kameras wird aufgestockt. Ausserdem werden mehr Ladendetektive eingesetzt.
50 Prozent klauen in der Schweiz
Gemäss einer Erhebung des Internet-Vergleichsdienstes Moneyland hat rund die Hälfte von 1500 Befragten bereits einmal geklaut. Mehr als jede zehnte Schweizerin und jeder zehnte Schweizer liessen im Migros oder Coop etwas mitgehen, ein Prozent sogar schon oft.
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