Quelle: CH Media Video Unit / Nico Meier
Immer mehr Menschen konsumieren pflanzliche Getränke wie Hafer-, Soja- oder Mandelmilch als Alternative zur Kuhmilch. Doch wie sieht es mit den Nährstoffen aus? Taugen diese überhaupt als Alternative? Agroscope ist das Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung und hat die Getränke untersucht.
Warum braucht es Alternativen?
Gemäss Agroscope schaden die Gase aus der Produktion von tierischen Produkten dem Klima. Dazu trägt auch bei, dass Schweizerinnen und Schweizer mehr Fleisch essen, als der Bund empfiehlt. Eine Ernährung, die mehr pflanzenbasiert ist, könnte erheblich zum Schutz von Gesundheit und Umwelt beitragen. Als Reaktion bringt die Lebensmittelindustrie immer mehr Ersatzprodukte für Fleisch, Fisch, Milch oder Eier auf den Markt.
Wie ist die Situation in der Schweiz?
«In der Schweiz als traditionelles Grasland ist die Milchproduktion einer der wichtigsten Bereiche der Landwirtschaft», schreibt Agroscope. Der Konsum von Milch und Milchprodukten war immer sehr hoch. Früher gab es Kuhmilch-Alternativen fast ausschliesslich in den Regalen für Babynahrung. In den letzten zehn Jahren haben sich pflanzliche Ersatzgetränke auch bei anderen Altersgruppen etabliert.
Wie stehts um die Nährstoffe bei Milchalternativen?
Pflanzliche Alternativen enthalten weniger Energie und sogenannte Makronährstoffe. Daraus schliesst Agroscope, dass diese nicht den gleichen Nährwert haben und somit keinen gleichwertigen Ersatz darstellen. Die Produkte hätten allerdings auch das Potenzial, den Energiekonsum zu senken. Eine solche Senkung mache aber nur Sinn, wenn die Alternativen eine ähnliche Menge der essenziellen Nährstoffe enthalten.
Woher kommen die Vitamine und Mineralstoffe in den pflanzlichen Drinks?
Um eine ausreichende Zufuhr sicherzustellen, werden pflanzliche Getränke mit Vitaminen angereichert. In der tierischen Milch seien solche Vitamine reichlich vorhanden. Reis-, Hafer-, Dinkel- und Kokosnussgetränke waren gemäss dem Test arm an Mineralstoffen. Nur Natrium und Chlorid waren ähnlich hoch wie bei der Milch – dies kommt vom Zusatz durch Kochsalz. Soja-, Mandel- und Cashewgetränke hingegen seien gute Quellen für Mineralstoffe und Spurenelemente.
Was muss ich nun tun beim Kuhmilch-Verzicht?
Wer vollständig auf Kuhmilch verzichtet, soll die fehlenden Mikronährstoffe anderweitig einnehmen, rät Agroscope. Damit könne man die ernährungsbedingten Unterschiede ausgleichen. Dies gelte auch für die Proteinzufuhr. Lediglich Pflanzendrinks aus Sojabasis haben einen mit Kuhlmilch vergleichbaren Proteingehalt.
(log)