Schweiz

SVP-Nationalrat Erich Hess bezeichnet Impf-Strategie des Bundes als indirekte Vergewaltigung

Covid-Gesetz

SVP-Nationalrat Erich Hess: «Es besteht eine indirekte Impf-Vergewaltigung»

19.10.2021, 07:50 Uhr
· Online seit 19.10.2021, 06:23 Uhr
In etwas mehr als einem Monat entscheiden die Schweizer Stimmberechtigten über das Covid-19-Gesetz. In der Sendung «TalkTäglich» kritisiert SVP-Nationalrat Erich Hess die Vorgehensweise des Bundesrates in Sachen Impfen. Er sprach unter anderem von einer Vergewaltigung.

Quelle: TeleZüri

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«Impfzwang» und «Diktatur» skandieren die Demonstrierenden an den wöchentlichen Corona-Demos. Die Gegner des Covid-19-Gesetzes sind laut. Der Grund für den Widerstand ist primär das Covid-Zertifikat.

SVP-Nationalrat Erich Hess zieht in der Sendung «TalkTäglich» einen umstrittenen Vergleich: «Der Bundesrat hat die Bevölkerung bei der Impfstrategie brandschwarz angelogen. Jeder hatte inzwischen die Möglichkeit, sich impfen zu lassen. Es besteht aber immer noch eine indirekte Impf-Vergewaltigung der Bevölkerung.»

Auf die Frage des Moderators Hugo Bigi, ob er die Situation wirklich mit einer Vergewaltigung vergleichen wolle, erklärt Hess: «Es ist aber so. Entweder dürfen sich die Nicht-Geimpften kostenpflichtig testen lassen oder sie werden vom öffentlichen Leben ausgeschlossen. Und das ist eine Vergewaltigung.»

Annahme von Covid-Gesetz wahrscheinlich

Trotz Protesten der Gegner des Covid-Gesetzes deuten Umfragen auf eine Annahme hin (PilatusToday berichtete). «Das ist zwar eine Momentaufnahme, aber die Umfrage zeigt in diesem spezifischen Fall durchaus eine Richtung an, die wahrscheinlich so weiterschreitet», erklärt Politologe Mark Balsiger.

Das letzte Wort in Sachen Covid-19-Gesetz hat die Schweizer Stimmbevölkerung. Die Abstimmung findet am 28. November statt.

Politologe verurteilt Vergleich mit Holocaust von Schwyzer SVPler

In der Talk-Sendung war auch David Beeler ein Thema. Der Schwyzer SVP-Kantonsparlamentarier hatte am Wochenende an einer Corona-Demo in Rapperswil eine umstrittene Rede gehalten. Dabei zog der Schwyzer unter anderem Parallelen zum Holocaust (ArgoviaToday berichtete).

Politologe Mark Balsiger verurteilt den Vergleich aufs Schärfste: «Ich finde es hochproblematisch, dies gleichzusetzen. Das ist eine Verniedlichung des Geschehens im Zweiten Weltkrieg. Da braucht es mahnende Worte der eigenen Partei.»

SVP-Nationalrat Erich Hess verteidigt seinen Parteikollegen. Er habe die Rede zwar nicht komplett gehört. Allerdings sei er der Meinung, dass in der Schweiz jeder seine Meinung äussern dürfe.

Die ganze hitzige Diskussion rund ums Covid-Gesetz siehst du oben im Video.

veröffentlicht: 19. Oktober 2021 06:23
aktualisiert: 19. Oktober 2021 07:50
Quelle: PilatusToday

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