Quelle: TeleM1
Es ist eine Kampagne, wie man sie von der SVP kennt: Ein farblicher Dreiklang aus Rot, Schwarz und Weiss, plakative Schlagworte, begleitet von einem bedrohlichen Objekt. Im konkreten Fall schiesst ein Skalpell ins Bild. Es giert nach einem Organ. «Zwangsorganspende» prangt in fetten Lettern.
Kein Zwang im Gesetz
Mit der Widerspruchslösung, über welche die Schweiz am 15. Mai abstimmt, werden alle Personen Organspender, die zu Lebzeiten nichts anderes deklariert haben. Angehörige behalten indes ein Vetorecht. Sind keine Angehörigen vorhanden, werden keine Organe entnommen. So will es das neue Transplantationsgesetz. Von einem Zwang zur Organspende steht nichts in der Vorlage.
«Polemisch und inhaltlich falsch»
Jürg Grossen, Präsident der Grünliberalen, attackiert die SVP: «Das Plakat ist sehr polemisch und inhaltlich falsch». Niemand müsse seine Organe spenden. «Doch, es ist ein Zwang», wehrt sich SVP-Vizepräsident Marcel Dettling. Denn wer seinen Willen, nicht spenden zu wollen, nicht festhalte, über dessen Körper erhalte der Staat die Macht und begreife ihn als Ersatzteillager.
SVP gegen alle anderen
Gegen das neue Transplantationsgesetz des Parlaments wurde das Referendum ergriffen. Die SVP engagiert sich in diesem Gegnerkomitee. Dessen Kampagne mit dem Slogan «mein Herz gehört mir» scheint der Volkspartei aber etwas zu harmlos, weshalb sie nun eine eigene Kampagne ganz im SVP-Stil lanciert. Alle anderen Fraktionen haben der Widerspruchslösung mehrheitlich zugestimmt. Sie erhoffen sich mehr Organspenden.
(red.)