Reisewelten

Von falschen Zähnen bis zum Pony: Kuriose Funde im Hotelzimmer

26.03.2024, 15:36 Uhr
· Online seit 17.03.2024, 10:30 Uhr
Grosse Tiere, wertvolle Schmuckstücke oder Sexpielzeug: Was Gäste im Hotelzimmer zurücklassen, ist teilweise ziemlich skurril. Die grösste britischen Hotelkette «Travelodge» führt ein Tagebuch mit Gegenständen, die liegen bleiben.

Liegt es an der übereilten Abreise, weil das Taxi früher als gedacht vor dem Hotel wartet oder vielleicht an der Grundentspannung nach den Ferien? Auf Reisen sind einige Menschen jedenfalls vergesslich – im Durchschnitt lässt ungefähr jeder Zwanzigste irgendwas im Hotelzimmer zurück.

Das bleibt liegen

Während in Stadthotels vor allem Smartphone- oder Laptopkabel liegen bleiben, sind es in den Ferienhotels T-Shirts, Wecker, Zahnbürsten, Unterhemden und -hosen. Auch Schlüssel, Handys, Führerscheine und Kreditkarten bleiben im Safe oder auf dem Nachttisch zurück.

Öfter als gedacht vergessen Gäste auch Eheringe im Zimmer. In einer Hochzeitssuite in einem Wiener Hotel fand das Personal einmal aber auch den Ehevertrag eines frisch vermählten Paares.

Generell gibt es kaum etwas, was noch nicht sichergestellt wurde: Holzbeine, Sexspielzeug oder auch Kuckucksuhren lassen sich auf der Liste der grössten britischen Hotelkette finden. «Travelodge» führt ein öffentliches Tagebuch über Dinge, die in den vergangenen rund zehn Jahren in ihren knapp 600 Häusern liegen geblieben sind. Auf der Liste stehen neben mehr als 12'000 Ladekabeln unter anderem eine Hochzeitstorte, ein lebendes Shetland-Pony namens «Pudding» sowie eine Modelleisenbahn.

Ein Geschäftsmann vergass zudem einmal seinen knapp 10'000 Franken teuren Füller der Marke Mont Blanc in einem Londoner Hotelzimmer. Von grossem Wert blieb ausserdem ein original Schrankkoffer von Louis Vuitton gefüllt mit Ballkleidern liegen.

Pilotenschein, Uni-Abschluss und Viagra-Schachteln

Nicht nur Eheverträge werden vergessen, auch Pilotenscheine. Ein Pilot versäumte es in Gatwick, seinen Pilotenschein einzupacken. Glücklicherweise eilte der Hotel-Manager zum Flughafen und konnte dem Piloten das Dokument kurz vor Abflug in die Hand drücken. In Cambridge ging der Uni-Abschluss eines Bauingenieurs vergessen, in Edinburgh die Besitzurkunde über Ländereien in Schottland.

Bei den hauptsächlich in Indien beheimateten «Oberoi Hotels» berichtet man indessen von vereisten Kameras, die aus Minibars – einem vermeintlich sicheren Versteck vor Dieben – geborgen wurden. Nicht schlecht staunte auch ein Zimmermädchen eines «Park Inn Hotels», als es eine einsame Schaufensterpuppe fand – ihr Besitzer meldete sich nie. Viele Hotels vermelden indessen einvernehmlich, dass seit einigen Jahren gehäuft angebrochene Viagra-Schachteln zu den Fundsachen zählen – und falsche Zähne.

Das passiert mit den Gegenständen

Egal, um was es sich handelt, alles muss gewissenhaft archiviert werden. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass Hotels die Fundstücke mindestens sechs Monate aufbewahren müssen. So wird das ungewollt zurückgelassene Objekt diskret verpackt ins hauseigene Fundbüro gebracht. Dort erhält es eine Nummer, wird ins Fundbuch eingetragen und in ein Regal gestellt, bis der Gast sich meldet.

Das geht manchmal schnell, wenn es sich etwa ums liebste Kuscheltier oder ein Notizbuch mit womöglich heiklen Aufzeichnungen handelt. Mitunter dauert es auch länger. In drei Viertel der Fälle rühren sich die Eigentümer gar nicht mehr.

Eines geschieht in aller Regel nicht: Dass der letzte Gast im Zimmer vom Hotel über den Fund informiert wird – oder der Gegenstand gar unaufgefordert per Post nach Hause geschickt wird. Der Grund? Diskretion.

Wenn dann Gäste aus eigenem Antrieb nachfragen, wird ihnen der vermisste Gegenstand nachgeschickt. Meldet sich nach einem halben oder gar einem ganzen Jahr immer noch niemand, werden die Gegenstände dann entweder an die Mitarbeiter verschenkt oder für einen guten Zweck abgegeben.

Hör dir den Beitrag dazu von Radio Argovia an:

veröffentlicht: 17. März 2024 10:30
aktualisiert: 26. März 2024 15:36
Quelle: ArgoviaToday

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