Mountainbike

33. Weltcupsieg: Nino Schurter egalisiert Julien Absalons Rekord

· Online seit 10.04.2022, 22:10 Uhr
Nino Schurter feiert beim Saison-Auftakt im brasilianischen Petropolis seinen 33. Weltcupsieg und egalisiert den Rekord des Franzosen Julien Absalon.
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Der 35-jährige Bündner setzte sich knapp vor dem Franzosen Maxime Marotte und dem Rumänen Vlad Dascalu durch und fügte seinem Monument als erfolgreichster Mountainbiker ein wichtiges Puzzleteil hinzu.

Fast drei Jahre lang biss sich Schurter nach seiner langjährigen Dominanz an Absalons Bestmarke die Zähne aus. Zweimal wurde er seit dem vormals letzten Sieg im Juli 2019 Weltmeister, doch im Weltcup war es wie verhext. Viermal wurde er Zweiter, zweimal Dritter. Hinzu kam der Defekt im Vorjahr in Snowshoe als Führender kurz vor dem Ziel. Nun klappte es ausgerechnet bei der Premiere in Petropolis, wo auch der grösste Routinier im Fahrerfeld Neuland betrat.

«Unglaublich! Fast drei Jahre brauchte ich für diesen 33. Sieg. Ihn vor so einem grossartigen Publikum und nach so einem verrückten Finish zu schaffen, macht ihn umso schöner. Um ein Haar hätte ich das Duell mit Maxime Marotte verloren, aber ich gab nicht auf», sagte Schurter, nachdem er zu Beginn des Sieger-Interviews von den Emotionen übermannt worden war.

Zentimeter entscheiden

Tatsächlich gaben Zentimeter den Ausschlag zu Gunsten des Schweizer Rekordmanns. Nachdem sich Marotte vor der letzten Abfahrt in die beste Position gebracht hatte, konnte sich Schurter auf der Zielgeraden gerade noch an Marotte vorbei schieben.

Dank der Egalisierung des prestigeträchtigen Weltcup-Rekords dürfte Schurter bei der Frage nach dem erfolgreichsten Mountainbiker die Nase nun vorne haben. Einzig in Sachen Olympia-Goldmedaillen hat sein Vorgänger und einstiger Rivale Absalon mit 2:1 die Argumente auf seiner Seite. Dafür weist der Schweizer einen vollen Olympia-Medaillensatz sowie 9:5 Weltmeistertitel und 7:6 Gesamtweltcupsiege vor.

Knapp eine Minute hinter Schurter tastete sich der 24-jährige Tessiner Filippo Colombo in Abwesenheit von Olympiasieger Tom Pidcock und dem Niederländer Mathieu van der Poel als Fünfter nahe ans Podest heran. Auch Thomas Litscher schaffte es als Achter in die Top 10. Mathias Flückiger, Gesamtweltcupsieger und Olympia-Zweiter von 2021, musste sich mit Platz 14 zufrieden geben.

Schweizerinnen geschlagen

Die Schweizer Frauen verpassten die Podestplätze beim Weltcup-Auftakt klar. Linda Indergand und Alessandra Keller belegten die Plätze 7 und 8. Sina Frei musste sich mit Rang 17 abfinden, Jolanda Neff trat aufgrund einer Erkältung nicht an.

Die Australierin Rebecca McConnell feierte ihren ersten Weltcupsieg. Die 30-Jährige setzte sich zu Beginn der Schlussrunde erfolgreich vorne ab und gewann 17 Sekunden vor der Niederländerin Anne Terpstra und 38 Sekunden vor Loana Lecomte, der französischen Gesamtweltcupsiegerin der Vorsaison. Zwischenzeitlich war McConnell rund eine halbe Minute hinter der lange alleine führenden Lecomte gelegen. Die letzte der sechs Schlaufen nahm sie mit zehn Sekunden Rückstand auf Terpstra in Angriff, der in einer technischen Passage ein womöglich entscheidender Fehler unterlief.

Indergand fehlten als beste Schweizerin mehr als drei Minuten zum Podest. Dies, obwohl die 28-jährige Olympiadritte aus dem Kanton Uri auf dem technisch anspruchsvollen Kurs von den angetretenen Schweizerinnen am besten mit den teilweise schmierigen Verhältnissen zurechtkam. Sina Frei hielt zwar in den ersten beiden Runden den Kontakt zu den Podestplätzen, fiel danach aber zurück und musste zahlreiche Athletinnen vorbeiziehen lassen.

Jolanda Neff verzichtete wie schon am Freitag im Short Race wegen ihrer Erkältung auf einen Start. Die Olympiasiegerin aus der Ostschweiz erholte sich nicht rechtzeitig für das Cross-Country-Rennen. Auch die Britin Evie Richards, Teamkollegin von Neff bei Trek, trat zwei Tage nach ihrem 3. Platz im Short Race nicht mehr an.

veröffentlicht: 10. April 2022 22:10
aktualisiert: 10. April 2022 22:10
Quelle: sda

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