Haferschleim, Kamillentee und Alex on fire

Montagabend, irgendwie so gar nicht der typische Fussballabend. Erst recht nicht, wenn man das Spiel dank Magendarm zu Hause auf dem Sofa mitverfolgen muss. Haferschleim und Kamillentee, statt Bier und Fackelspiess. Naja, immerhin habe ich beim Anpfiff durch den Schiri um halb 8 noch darauf gehofft, dass der Auftritt des FC Aarau für eine gewisse Linderung der Beschwerden sorgen könnte. Lange Rede, kurzer Sinn: Die Leistung der Heimmannschaft war alles andere als Medizin und spätestens nach dem 0 zu 2 für Vaduz war der Gang Richtung Toilette durchaus eine Überlegung wert. Nun, man schaut ja auf sich und seine Gesundheit, entsprechend zog ich es vor, meinem Leiden vor dem TV-Gerät ein Ende zu machen und entschied mich für «Barbie - der Film». Leichte, seichte Unterhaltung mit viel Pink und garantiert keine Belastung für meine sonst schon gestressten Magennerven. So hab ich den Film angemacht, mich noch einmal mit Zwieback und Tee versorgt und einem erholsamen TV-Abend sollte nichts mehr im Wege stehen.

«Summ», «Summ», «Summ!»

Wären da nicht die Kumpels im Stadion gewesen. Heute für einmal nicht in der Totomat-Ecke versammelt, sondern, dank einer Crowdfunding-Belohnung, auf dem Fan-Bänkli, direkt neben Alex Frei. Damit mein Platz auf der Fanbank nicht leer blieb, hatte sich meine Partnerin Zeliha «geopfert» und sie konnte so einmal ein FCA-Spiel von ganz nah mitverfolgen. Logisch also, dass Whatsapp und SMS und der Messenger gestern Abend nicht stumm blieben. Aber ich wollte mich auf Margot Robbie und Ryan Gossling konzentrieren und habe das Handy darum in sicherer Entfernung zu mir platziert. «Summ», «Summ», «Summ!». Okay, dann schau ich halt mal drauf: WTF, es steht seit einigen Minuten 2 zu 2?!  Ein sanfter Hechtsprung in Richtung der Fernbedienung und zapp auf den Blue Sport-Kanal umgeschaltet: Tatsächlich, Aarau hat ausgeglichen. Plötzlich klang es laut aus den TV-Boxen «Hopp Aarau» und die mir bekannten fünf Freunde auf der Fanbank hielt nichts mehr auf eben dieser.

Ekstase pur!

Endspurt, 87. Minute und Qollaku ballert die Kugel ins Liechtensteiner Tor. Ekstase pur! Alex Frei und Petar Aleksandrov stürmen zur Aarauer Jubeltraube, was meiner Meinung nach durchaus für den oft angezweifelten Teamgeist spricht. Bis zum erlösenden Schlusspfiff dauerte es dann noch gefühlte 13 Stunden, aber er kam: Heimsieg und wichtige drei Punkte. Darauf einen Schluck Kamillentee! Hopp Aarau und danke für die wohltuende, rein natürliche Medizin namens Dopamin aka drei Punkte. Dank Barbie waren für mich und meine Magennerven die langen Minuten des Rückstands auch gar nicht so schlimm. 

Und jetzt du: Was hat dir am Spiel besonders gefallen? Worüber regst du dich auch am Tag danach noch auf?