Lorenzo Fortunato vom Wildcard-Team Eolo-Kometa triumphiert auf dem Monte Zoncolan solo vor seinem ehemaligen Fluchtgefährten Jan Tratnik aus Slowenien (0:26 zurück). Der 25-jährige Italiener, zuvor noch ohne einen einzigen Sieg, bestreitet seine erste Grand Tour. Den entscheidenden Angriff, um Tratnik abzuschütteln, lancierte Fortunato 2,5 km vor dem Ziel in einer bis zu 20 Prozent steilen Passage.
Unter den Anwärtern auf den Gesamtsieg bei der 104. Italien-Rundfahrt entwickelte sich im Schlussaufstieg zum Zoncolan ein weiteres Rennen im Rennen. Rund 2 km vor dem Ziel griff Simon Yates aus dem bereits klein gewordenen Feld mit den Gesamt-Ersten an. Einzig Leader Egan Bernal konnte die Tempoverschärfung des Briten mitgehen.
Bernal ohne Schwäche
Auf dem letzten Kilometer war es aber der im Ziel viertklassierte Kolumbianer, der seinerseits Yates stehen liess und ihm noch elf Sekunden abnahm. Alle anderen Konkurrenten büssten mehr als eine halbe, der vormalige Gesamt-Zweite Alexander Wlassow und auch Remco Evenepoel gar mehr als eine Minute ein.
Als erster Schweizer erreichte Matteo Badilatti das Ziel auf der auf 1730 m über Meer gelegenen Skistation. Der Bündner verlor als 30. gut fünfeinhalb Minuten auf Fortunato.
93 Sekunden Vorsprung auf Yates
«Das war ein wirklich wichtiger Test für die Klassementfahrer. Yates war sehr stark. Ich habe gewartet und bin noch immer im Leadertrikot», freute sich Bernal. Er führt vor den letzten sieben Etappen der Rundfahrt, die am Sonntag in einer Woche in Mailand mit einem Zeitfahren über 30 km zu Ende geht, mit 1:33 Minuten Vorsprung vor Yates. Der Italiener Damiano Caruso ist weiterhin Dritter (1:51 zurück). Der Russe Wlassow fiel mit nun 1:57 Minuten Rückstand um zwei Positionen in den 4. Rang zurück.
Am Sonntag folgen 147 km von Grado nach Gorizia. Die 15. Etappe beinhaltet nur drei Bergwertungen der 3. Kategorie.